Wels zeichnete Kulturschaffende aus
Stadt- und Gemeinderat a.D. Regierungsrat Klaus Brandhuber hat neben seinem Brotberuf als Zollbeamter â und auch im Ruhestand â stets seine Leidenschaft fĂŒr die Kultur gelebt. Ab 1991 setzte er sich im Gemeinderat engagiert fĂŒr diesen Bereich ein, 2001 bis 2003 verantwortete er als Stadtrat die Kulturagenden der Stadt Wels. Der glĂŒhende Jazz-Fan engagierte sich auch bei den Lions. FĂŒr seine zahlreichen AktivitĂ€ten wurde Brandhuber schon mehrfach ausgezeichnet: Unter anderem mit dem goldenen Ehrenzeichen der Republik sowie der Verdienst- und der HumanitĂ€ts-Verdienstmedaille in Gold der Stadt Wels.
Ebenfalls Mitglied des Gemeinderates â und zwar von 1991 bis 2003 â war die kaufmĂ€nnisch ausgebildete Irmgard Griedl. Sie ist seit 1989 stellvertretende Vorsitzende des Brauchtumszentrums Herminenhof und seit jeher eine groĂe UnterstĂŒtzerin der Volkskultur. Besonders hervorzuheben ist ihre ehrenamtliche Mitarbeit in zahlreichen Brauchtumsvereinen, wie den Goldhauben Wels, den Almröserl Wels, der Pernauer Gmoa, dem Trachtenverein Hoamatland und dem Verein DâInnviertler zâWös.
Der gebĂŒrtige Sierninger Gerhard Winkler kam 1993 als TĂ€nzer zur Volkstanzgruppe der SiebenbĂŒrger Sachsen in Wels, seit 2005 ist er dort Obmann. Die Gruppe wurde unter seiner Leitung zu einer der besonders aktiven Welser Volkskulturformationen mit regelmĂ€Ăigen Auftritten im In- und Ausland. Besonders bringt sie sich in das Brauchtums- und Kulturleben von Wels ein. Unter Winklers Obmannschaft konnte 2010 auch wieder eine Kindertanzgruppe ins Leben gerufen werden. Diese sorgte im Sommer gemeinsam mit der Kindertanzgruppe des Albanischen Kulturvereins bei der Veranstaltungsreihe welser.kultur.vielfalt.burggarten fĂŒr einen tĂ€nzerischen Neustart nach COVID-19.
Als einjĂ€hriger Bub war Rainer Ruprecht von Gablonz (Jablonec/Tschechien) 1946 nach Ăsterreich gekommen. Ab 1956 war er Mitglied der Welser Sudetendeutschen Jugend und wurde 1968 LandesjugendfĂŒhrer. Seit 1984 ist Ruprecht Obmann der Bezirksgruppe Wels der Sudetendeutschen Landsmannschaft, darĂŒber hinaus steht er auch dem Kulturverein der Heimatvertriebenen in Wels in gleicher Funktion vor. Besonders verdient gemacht hat er sich um die DurchfĂŒhrung kultureller Veranstaltungen und Ausstellungen: So war er lange Jahre Initiator und Veranstalter des Volkstanzfestes in Wels. FĂŒr seine TĂ€tigkeiten erhielt Ruprecht bereits das Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich und die Kulturmedaille der Stadt Wels jeweils in Silber.
Kunsthistorikerin Mag. Angelika Doppelbauer war und ist seit Jahren als Kunst- und Kulturvermittlerin tĂ€tig: Unter anderem im Museum Angerlehner in Thalheim, im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz, im Schloss Parz in Grieskirchen (dort war sie auch Galerieleiterin), im Schrift- & Heimatmuseum Bartlhaus in Pettenbach sowie im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels. Weiters gehörte sie dem Bach-Chor Wels zehn Jahre lang als Vorstandsmitglied an und initiierte mit einigen Partnern die Welser Orgelnacht. Im Stadtmuseum Minoriten war 2018 ihre Wanderausstellung âAlle Wege fĂŒhren nachâŠâ als BrĂŒcke zwischen Antike und Gegenwart zu sehen. Mag. Doppelbauer hat zudem ein Buch ĂŒber Kulturvermittlung verfasst.
Seit seinem sechsten Lebensjahr der Musik verbunden ist Peter Herbst. Der Akkordeonist und Klarinettist war von 1969 bis 2018 in der Magistratsmusik (heute Stadtmusik) und dem stĂ€dtischen Symphonieorchester aktiv. 1973 bis 2017 gab er sein musikalisches Können und Wissen als Musiklehrer an seine SchĂŒler weiter. Vielen Welsern ist Herbst als GrĂŒnder der Big Band der Landesmusikschule âThatSwingâ bekannt: Das Ensemble ist eine vollbesetzte Blasmusikkapelle, die sich dem modernen Big Band Sound verschrieben hat. Zum heurigen 20-jĂ€hrigen JubilĂ€um von âThatSwingâ ĂŒbergibt Herbst dort den Stab an seine Nachfolger.
Mag. Norbert Trawöger studierte Querflöte und lehrte dieses Instrument bis 2017 an der Landesmusikschule. Mit der Reihe âVerboten Verfolgtâ stellte er dort die Musik von im NS-Regime verbotenen Komponisten in das Zentrum von Konzerten. Seit 2017 ist Mag. Trawöger beim Bruckner Orchester Linz tĂ€tig: ZunĂ€chst als persönlicher Referent des Chefdirigenten, dann als Leiter von Dramaturgie und Kommunikation und seit 2019 als kĂŒnstlerischer Direktor. 2011 bis 2017 kuratierte er mit anderen das âExperiment Literaturâ in Wels. Zudem ist Mag. Trawöger Intendant des Kepler-Salons Linz sowie Mitglied der KĂŒnstlervereinigung MAERZ und der Galerie âDie Forumâ Wels.
Weiters benannte sich der Musikverein der Ăsterreichischen Bundesbahner Wels bei seiner Generalversammlung nicht nur offiziell in Eisenbahnermusikverein Wels (kurz EMV) um, sondern konnte sich auch ĂŒber fĂŒnf stĂ€dtische Musiker-Dienstmedaillen freuen. Fabian Homar und Barbara Schmotzer erhielten diese in Silber fĂŒr 20 Jahre sowie Isabella Heim, Katharina Hofbauer und Clemens Wagner in Bronze fĂŒr zehn Jahre als aktive Musiker beim â seit vielen Jahren als âdâEisenbahner-Musiâ bekannten und beliebten â Verein.
Bildhinweise: René Hauser (Kulturmedaillen) beziehungsweise EMV Wels (Musiker-Dienstmedaillen). Bei Nennung Abdruck jeweils honorarfrei.