Stadtteilumfrage Pernau

"Pernau, Bernau, ein Schloß und Dorf mit 23 Häusern, 43 Wohnparteyen, 158 Einwohnern und eine viertel Stunde von Wels an der Heide gegen Linz gelegen.", so wurde das Gemeindegebiet im Osten von Wels und links der Traun im "Pillwein", erschienen 1830, beschrieben.

Vor 1850 wurde Pernau unter anderem von der Herrschaft Pernau verwaltet, die ihren Sitz im Schloss Pernau (heutige Adresse Schloßstraße 20) hatte. Die Geschichte des Ortes ist unweigerlich mit der Geschichte des namensgleichen Schlosses verbunden.
Das eigene Gemeindehaus befand sich in den 1930er Jahren auf der Südseite der heutigen Linzer Straße - Höhe Wolf'schen Wirtschaft sollte vom Besitzer der Welser Papierfabrik - Herrn Landegger-Angeli, eine Uhr an der Fassade gespendet bekommen. Die Sitzungen des damaligen Gemeindeausschusses fanden zumeist im Gasthaus Wolf (Pernau Nr. 10, heute Linzer Straße 145) statt.
Über das Gemeindegebiet führte zudem die Pferdeeisenbahn Linz - Gmunden, erbaut im Jahr 1835, wobei im heutigen Gasthof "Maxlhaid" die Pferde gewechselt wurden. Durch den Bau der Westbahn 1859 wurde das Gemeindegebiet in zwei Hälften geteilt.
1887 entstand am Nordwestrand der Gemeinde Pernau der autonome evangelische Friedhof der Evangelischen Pfarrgemeinde Wels.
An der Gemeindegrenze zur Stadt Wels entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts zwei Kasernen, ein Militärspital, ein Offizierskasino, Reitställe, Eisengießerei, und weitere militärische Gebäude.
Am 1. November 1938 wird die Gemeinde Pernau nach Wels eingemeindet.

Die Welser Papierfabrik - zweiälteste Papiermühle nördlich der Alpen - wurde bereits 1553 errichtet. Östlich der Osttangente am Traunfluss entstand ab den späten 1940er Jahren das sogenannte "Industriegelände". Erst in den 1990gern folgten weitere Industriebetriebe in der Ortschaft Oberhart, östlich des Flugplatzes, wo auch der "Terminal" liegt.
1939 wurde der im Gemeindegebiet Pernau 1936 eingerichtete Militärflughafen aus militärischen Gründen ausgebaut. Aus diesem Grund wurde ein Teil der Häuser der Ortschaft Zäuserl geschliffen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde ein Gräberfeld aus der Jungsteinzeit (3.500 vor Christus) gefunden. Das Besondere daran, es handelt sich um ein Urnen-Gräberfeld inklusive zahlreicher Grabbeigaben.
Während des zweiten Weltkrieges wurde der Verschiebebahnhof zu einem der größten Österreichs ausgebaut - weshalb das Gebiet auch entsprechend stark bombadiert wurde. Zwischen 1944/45 errichteten zahlreiche nach Wels geflüchtete Familien Einfamilienhäuser zum Beispiel in der Maxlheid - oder auch in der bekannten Schießstättensiedlung.
Seit 1967 besitzt Pernau die Pfarrkirche "St. Joseph" (= Vorstadtpfarre) und eine eigene Pfarr in Nachfolge der josephinischen Vorstadtpfarre.
