Ausstellungen in der Burg Wels
Stadtgeschichte
Die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte führt den Besucher chronologisch durch die Epochen der Stadtentwicklung, mit ihren markanten politischen Einschnitten, vom Jahr ihrer ersten mittelalterlichen Erwähnung 776 bis in die Gegenwart. Modelle, audiovisuelle Produktionen und Hörstationen vermitteln dabei ein lebendiges Bild der Vergangenheit.
Besonders hervorzuheben ist auch die "Sammlung Krackowizer", die mit herausragenden Objekten aus der Zeit des Biedermeier Aufmerksamkeit erregt. Das 19. Jahrhundert bildet mit den Themen Wohnkultur, Verkehr, Wirtschaft und Stadtentwicklung einen weiteren Schwerpunkt. Durch das Einfügen von original Wohnräumen und Geschäftslokalen, wie die Kolonialwarenhandlung Blaimschein aus den 1930er Jahren, werden Lebensräume direkt erfahrbar. Die ereignisreiche Zeit von 1915 bis in die Gegenwart wird durch audiovisuelle Medien dokumentiert.






Dr. Renate Miglbauer
Kulturservice Stadtmuseen
Landwirtschaftsgeschichte
Die Dauerausstellung zur Landwirtschaftsgeschichte zeigt Wels als das historisch gewachsene Zentrum einer agrarisch geprägten Umgebung. Stadt und Land stehen in einer ständigen, nicht nur rein wirtschaftlichen Wechselbeziehung. Geräte und Kulturgüter werden im historischen und sozialen Kontext präsentiert, wobei der Schwerpunkt auf Anbau, Ernte, Verarbeitung und Verkauf von Getreide liegt. Die Abhaltung von Märkten und die damit in Verbindung stehende Wirtshauskultur wird anhand von originalgetreuen Lokalitäten gezeigt. Ein Bereich ist dem Most gewidmet, ein Obstwein, der eine besondere Stellung als landwirtschaftliches Produkt der Region einnimmt. Der private Lebensbereich der bäuerlichen Bevölkerung sowie Volkskunst und Volksglaube vervollständigen die Darstellung des materiellen und geistigen Umfeldes.




Österreichisches Gebäckmuseum
Brot bildet eines der wichtigsten Hauptnahrungsmittel und ist daher ein Grundelement der Volkskultur. Neben Alltagsgebäcken sind es vor allem die Festtagsgebäcke, sogenannte Gebildbrote, die mit Brauchtum und Glaubensvorstellungen verbunden sind. Die im Österreichischen Gebäckmuseum präsentierten Gebildbrote stellen eine Auswahl der umfangreichen Sammlung des oberösterreichischen Volkskundlers Prof. Dr. Ernst Burgstaller ( 2000) dar. Die Gebäcke sind nach dem Jahreskreislauf geordnet, beginnend mit Allerheiligen-Allerseelen über Weihnachten und Neujahr bis hin zu Ostern und Pfingsten und Gebäcke aus dem Lebensbrauchtum.
Hinweis: Das Österreichische Gebäckmuseum ist aufgrund von Renierungsarbeiten vorübergehend geschlossen!
Volkskundearchiv
Das Volkskundearchiv von Dr. Ernst Burgstaller ist eine wertvolle Ergänzung zum Gebäckmuseum. Schwerpunkt sind Mitteilungen über das Brauchtumsgeschehen in Oberösterreich, die sich über den Zeitraum vor dem ersten Weltkrieg bis in die 1970er Jahre erstrecken. Vervollständigt wird das Archiv durch Kartenmaterial und eine Handbibliothek.

Museum der Heimatvertriebenen
Ab 1944 sind im Zuge der Kriegsfolgen 120.000 Heimatvertriebene aus den Ländern der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie in Oberösterreich heimisch geworden. Im von den Kriegsfolgen darniederliegenden Land trugen sie nach Kräften zur Behebung der Kriegsschäden und zum Wiederaufbau bei. Nach der schwierigen Anfangsphase gelang die Integration in das Gesellschaftsgefüge ihres neuen Heimatlandes. Um in diesem Vorgang die Kräfte zusammenzufassen und mit dem Ziel, die historisch gewachsenen kulturellen Gemeinsamkeiten untereinander und mit ihrem neuen Heimatland zu pflegen, schlossen sich die Heimatvertriebenen 1964 in Wels, das die Patenschaft für die Vertriebenen übernahm, im Kulturverein der Heimatvertriebenen zusammen.
In seinem bisher über 50-jährigen Bestehen hat der Verein im Kulturleben der Stadt Wels eine rege Tätigkeit entfaltet. Im Museum der Heimatvertriebenen dokumentieren die Landsmannschaften der Donauschwaben, Sudetendeutschen, Karpatendeutschen, Siebenbürger Sachsen und Buchenlanddeutschen die Kultur und Geschichte ihres Volkstums in den Heimatgebieten, aus denen sie vertrieben wurden.
