Ausstellungen in der Burg Wels
Stadtgeschichte
Die Vergangenheit der Stadt Wels und ihrer Bewohner erweist sich als ein sehr abwechslungsreiches Geschehen. Ausgehend von den Sammlungen der Welser Stadtmuseen zeigt diese Ausstellung das Werden einer Stadt, die sowohl Epochen des Wohlstandes, als auch Zeiten tiefgreifender Verluste erlebte, hervorgerufen durch Kriege sowie soziale und politische Strömungen.
Aufgrund der ausgezeichneten Fernverkehrslage erlangte Wels früh große Bedeutung als Markt- und Handelsstadt. Modelle und Dioramen zeigen die enorme Verkehrs- und Stadtentwicklung ab dem 19. Jahrhundert bis heute.
Ein unmittelbarer Bezug zur Geschichte der Stadt Wels wird durch die Einbauten von Wohnräumen und Geschäftslokalen hergestellt: Das Arbeitszimmer des Bürgermeisters Dr. Johann Schauer, die Ladeneinrichtung der Gebrüder Blaimschein, die Gaststube des Wirtshauses „Zum Jäger“ und eine Wohnküche aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie alle vermitteln ein lebendiges und vielfältiges Bild von Wels und seinen Menschen. Historische Filmaufnahmen und mediale Einrichtungen geben Einblick in Entwicklungen und Ereignisse.
Durch zahlreiche Märkte erlangte Wels überregionale Bedeutung. Als einer der vielen Spezialmärkte überdauerte der noch immer alljährlich stattfindende Glanglmarkt, Österreichs größter Markt für Kleintiere. Aus den Jahrmärkten entwickelte sich das Welser Volksfest aus dem die Welser Messe hervor ging, der größte Messeplatz Österreichs.
Ein weiterer Schwerpunkt gilt dem 20. Jahrhundert, dessen erste Hälfte von Kriegen und Katastrophen bestimmt war. Ein halbes Jahrhundert stand Wels dadurch im Bann hoffnungsvoller Aufbrüche und folgenschwerer Umbrüche. Sie prägten den weiteren Verlauf der neueren Geschichte maßgeblich.
Mit einem filmischen Streifzug durch die Stadtgeschichte und Zukunftsvisionen für Wels endet der Ausstellungsrundgang.




Dr. Renate Miglbauer
Kulturservice Stadtmuseen



Museum der Heimatvertriebenen
Ab 1944 sind im Zuge der Kriegsfolgen 120.000 Heimatvertriebene aus den Ländern der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie in Oberösterreich heimisch geworden. Im von den Kriegsfolgen darniederliegenden Land trugen sie nach Kräften zur Behebung der Kriegsschäden und zum Wiederaufbau bei. Nach der schwierigen Anfangsphase gelang die Integration in das Gesellschaftsgefüge ihres neuen Heimatlandes. Um in diesem Vorgang die Kräfte zusammenzufassen und mit dem Ziel, die historisch gewachsenen kulturellen Gemeinsamkeiten untereinander und mit ihrem neuen Heimatland zu pflegen, schlossen sich die Heimatvertriebenen 1964 in Wels, das die Patenschaft für die Vertriebenen übernahm, im Kulturverein der Heimatvertriebenen zusammen.
In seinem bisher über 50-jährigen Bestehen hat der Verein im Kulturleben der Stadt Wels eine rege Tätigkeit entfaltet. Im Museum der Heimatvertriebenen dokumentieren die Landsmannschaften der Donauschwaben, Sudetendeutschen, Karpatendeutschen, Siebenbürger Sachsen und Buchenlanddeutschen die Kultur und Geschichte ihres Volkstums in den Heimatgebieten, aus denen sie vertrieben wurden.
