Tiere
Derzeit bewohnen etwa 90 Tierarten mit insgesamt rund 600 Tieren die parkähnlichen Anlangen des Welser Tiergartens. Im Folgenden finden Sie alles wissenswertes und jede Menge interessanter Details rund um unsere Bewohner.
Zuchtbücher
Der Tiergarten Wels beteiligt sich an Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) des europäischen Zooverbandes (EAZA). Das Ziel dieser Programme ist es, einen dauerhaften Zoobestand zu gewährleisten, der auch der Erhaltung gefährdeter Arten dient. Der Tiergarten Wels ist mit 13 Arten am EEP beteiligt.
An den Europäischen Zuchtbüchern ist der Tiergarten mit zwei Arten beteiligt. Diese sind der rotschnabeltoko und der Schildturako. Unsere Gruppe der stark gefährdeten Bartaffen gehört zu dem am erfolgreichsten züchtenden Gruppen im EEP und nun gibt es auch Diskussionen, ob die Tiere unserer Gruppe bei Wiederansiedelungen in Indien beitragen können.
Programme zur Wiederansiedelung
Programme zur Wiederansiedelung regional ausgestorbener und zur Bestandsauffrischung regional bedrohter oder lokal seltener Tierarten
Der Tiergarten Wels hatte bereits mit seiner Nachzucht an der Wiederansiedelung der Europäischen Wildkatze im Bayerischen Wald beteiligt. Dieses Projekt ist erfolgreich abgeschlossen. Die letzten unserer Wildkatzen wurden an einen Zoo mit bedeutend größerem Gehege vermittelt.
Fortgeführt wird das Habichtskauzprojekt des Wildforschungsinstitutes an der Vetmeduni Vienna. Auch nachdem der einstmals in Österreich als ausgestorben geltende Urwaldbewohner dank des Projektes wieder Fuß gefasst hat, wird der Nachwuchs unseres Kauzpaares Prima und Missimo ausgewildert. Die Beiden sind eines der am besten züchtenden Paare für dieses Projekt. Der Nachwuchs unserer Weißstörche kann im Laufe des Sommers abfliegen und trägt so zur Bestandsauffrischung der Störche bei, deren Bestand in Österreich sich erst in den letzten Jahren erholt hat.
Mit den in Österreich beinahe ausgestorbenen Blauracken wollen wir neu in Kooperation mit der österreichischen Vogelwarte ein Wiederansiedelungsprojekt starten. Auch der als Brutvogel in Österreich ebenfalls ausgestorbene Schwarzstirnwürger ist ein Kandidat dafür.
Kooperation mit Forschungseinrichtungen
Vor allem mit dem Fachbereich "Ökologie und Evolution" der Universität Salzburg wurden in den letzten Jahren immer wieder Bachelorarbeiten im Tiergarten Wels durchgeführt. Beispielsweise zur Neugier bei Vögeln und Affen, zum Flusskrebsbestand in unseren Bachläufen oder zum Monitoring der Ratten.
Derzeit läuft eine Bachelorarbeit am Schulbiologiezentrum der Universität Salzburg zum Bildungseffekt des Tiergarten Wels bei den Besuchern. Gelegentlich wurden auch Arbeiten mit der Universität Wien durchgeführt. Wir berichten auch an Fachtagungen über den Tiergarten Wels uns seine Projekte. Gewisse Tiere, wie Bartaffen oder die ehemals gehaltenen Kolkraben, sind Studientiere von Forschungsberichten in Fachzeitschriften. Aber auch die Projekte, an denen sich der Tiergarten mit seiner Nachzucht bei Wiederansiedlungsprojekten beteiligt, sind wissenschaftlich belegt.