1. Terminkoordination und –kommunikation
Terminerfassung und -publikation
Die Terminerfassung online wird vom Stadtmarketing betreut. Die Bekanntgabe der Veranstaltungen erfolgt seit Beginn 2017 per Email an das Stadtmarketing oder gemeinsam mit den Meldungen für die Kulturzeitung an die Dienststelle "Veranstaltungsservice und VHS".
Die gemeldeten Veranstaltungen werden im digitalen Veranstaltungskalender auf der Seite www.wels.at veröffentlicht. Dieser Kalender ist für den Benutzer sehr leicht zu bedienen, jedoch etwas unübersichtlich.
Die Termine werden zudem auch im monatlich erscheinenden Kulturmagazin "Wels Kultur" publiziert. Dieses wird, entgegen dem Vorgänger der "Kulturbroschüre" die nur an ausgewählte Empfänger versandt wurde, mit dem Amtsblatt der Stadt Wels an alle Welser Haushalte verteilt. Darüber hinaus werden rund 2.500 Exemplare an Personen außerhalb von Wels versandt. Zudem ist es online auf der Homepage des Magistrats zugänglich.
Auch dieses Magazin blieb von den Einsparungen im Kulturbereich nicht unberührt. 2016 wurde der Umfang verringert und die Papierqualität herabgesetzt. Zudem besteht die Auflage einen Teil der Kosten durch Inserate selbst zu finanzieren.
Der dadurch entstandene Platzmangel führt dazu, dass nicht alle gemeldeten Veranstaltungen auch angekündigt werden können. Da das Magazin von der Stadt Wels herausgegeben wird, resultiert dies natürlich in einer Konzentration auf die stadteigenen oder von Partnern der Stadt organisierten Kulturveranstaltungen.
Zudem versendet die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Magistrats jede Woche per Email eine Presseaussendung mit den Kulturveranstaltungen der nächsten Woche. Diese findet sich zudem auf der Startseite der Magistratshomepage unter "Neuigkeiten aus Wels".
Terminkoordination
Die Terminkoordination funktioniert hingegen weniger gut. Vernetzungen der verschiedenen Kultureinrichtungen untereinander existieren nur teilweise, wenn dann meist auf persönlicher Ebene. Dadurch gibt es im Bereich Veranstaltungsplanung kaum koordiniertes Vorgehen.
Dies führt immer wieder zur Überschneidung von Veranstaltungen.
2. Kulturmarketing
Image und Bekanntheit
Wels hat, wie Eingangs ausgeführt, nicht das Image einer Kulturstadt. Dennoch haben bzw. hatten diverse Festivals ("Figurentheaterfestival", "music unlimited", "YOUKI", "Richard Wagner Festival") einen überregionalen Bekanntheitsgrad. Auch viele der klassischen Konzerte genießen unter Spezialisten einen sehr guten Ruf.
Die Stadt ist bemüht, die Bewerbung der Welser Kulturveranstaltungen auch im direkten Umland stetig zu verbessern.
2016 wurden erste Schritte hin zu einer besseren Vermarktung der Welser und Thalheimer Kulturveranstaltungen gesetzt. Seit einigen Ausgaben werden im Magazin "Wels Kultur" auch ausgewählte Veranstaltungen aus Thalheim präsentiert.
Eine Ausweitung auf andere Umlandgemeinden ist angedacht.
Bewerbung
Das fehlende Image von Wels als Kulturstadt resultiert auch aus mangelhaftem Marketing im Bereich der Kultur.
So gibt es kein eigenverantwortliches Marketing-Budget für Kultur. Somit muss jede städtische Institution für sich versuchen, die eigenen Aktivitäten zu bewerben.
Innerhalb des Magistrats wird das Marketing durch die Stabstelle "Öffentlichkeitsarbeit" gemacht und nicht durch die Kulturverantwortlichen selbst, was dazu führt, dass ein zielgruppen- und programmspezifisches Marketing nicht stattfinden kann.
Auch hat das Stadtmarketing, dass für diese Aufgabe wohl am besten geeignet wäre, keinen Auftrag auch Kultur zu vermarkten. Somit gibt es in Wels keinerlei professionelles Kulturmarketing.
Auch die Sichtbarmachung der Kultureinrichtungen ist verbesserungswürdig. So ist die Beschriftung und Kenntlichmachung vieler Kulturorte in der Stadt sehr mangelhaft. Als Beispiel sei die oben erwähnte Beschriftung des Minoriten-Museums genannt.
Wünschenswert wäre zudem ein gemeinsames Dachlogo mit einheitlichem Design an dem klar erkenntlich ist, dass man es hier mit einer Kultureinrichtung zu tun hat.
Für kurze Zeit sah es so aus, als wäre dieses Ziel in greifbarer Nähe. Denn bei der Abstimmung über das neue Wels-Logo, die 2016 durchgeführt wurde, wurden verschiedene Sublogos vorgestellt. Darunter auch eines für "Wels Kultur". Dieses wurde jedoch nicht verwirklicht.
Dabei wäre die Einführung eines solchen Sublogos eine große Chance um in Zukunft alle Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltungen der Stadt unter einem einheitlichen Design zu präsentieren und so die Einheit der Kulturstadt Wels zu verdeutlichen.
3. Organisation und Verwaltung
Stadt Wels
Die Kulturabteilung des Magistrats Wels befindet sich durch die 2016 gestartete Magistratsreform derzeit im Umbruch.
Die Abteilung "Bildung und Kultur" mit 4 Dienststellen soll mit einer zweiten Abteilung zusammengelegt werden. Die daraus entstehende Abteilung "Bildung und Kultur" beinhaltet dann nicht mehr nur die kulturellen Aktivitäten, sondern auch Kindergärten und Schulen. Von den 4 Dienststellen dieser neuen Abteilung sind dann in Zukunft nur mehr 2 für Kultur zuständig. Dies ist zum einen die Dienststelle "Kulturservice", die die bisher eigenständigen Dienststellen Archiv, Bücherei und Museen umfasst. Und zum anderen die Dienststelle "Veranstaltungsservice und VHS", diese umfasst die bisherigen Dienststellen Kulturaktivitäten und VHS.
Wie schon zuvor ausgeführt, kann die Zusammenlegung dieser Abteilungen eine Chance sein, um die Zusammenarbeit der Kultureinrichtungen mit den Bildungseinrichtungen zu verbessern und so den wichtigen Bereich der "kulturellen Bildung" zu fördern.
Die geplante Ausgliederung von Teilen der Kulturabteilung in die WEVA kann ebenfalls eine Chance sein, vor allem im Bereich der Vermarktung der Kulturstätten möchte sich die Stadt noch verbessern.
Jedoch sehen die Pläne vor, dass die WEVA Veranstaltungen nur vermarktet, sie jedoch nicht organisiert.
Privatbereich
Private Kulturvermittler arbeiten großteils auf Basis unbezahlter Freiwilligkeit. Nur wenige Vereine bzw. Kulturorganisationen verfügen über bezahlte Mitarbeiter auf Angestellten- oder Werksvertragsbasis.
Demzufolge sind auch viele der bedeutsamen Kulturveranstaltungen und -einrichtungen in der Stadt privat geführt und eigenfinanziert.
Dies bedeutet jedoch auch, dass viele mit ständiger Unsicherheit leben müssen, da oftmals der Bestand einer Kultureinrichtung oder –veranstaltung an einer einzelnen Person oder einer kleinen Gruppe bzw. einer (oftmals geringen) Förderung der öffentlichen Hand hängt. Fällt auch nur einer dieser Faktoren aus, kann das das Ende einer erfolgreichen und etablierten Veranstaltung bedeuten.
Land und Bund
Außer der Landesmusikschule gibt es keinerlei Kultureinrichtungen des Landes oder Bundes in der Stadt.
Die Unterstützung durch die Landeskulturdirektion für die Welser Kulturvereine fällt relativ großzügig aus. Die Ermessensausgaben der Stadt Wels betrugen 2015 insgesamt € 217.000,--. Die Förderungen des Landes an Welser Vereine (die zudem auch Förderungen von der Stadt Wels erhalten) beliefen sich 2015 auf insgesamt € 279.818,75.