Wels eröffnet Sonderausstellung zu Kaiser Maximilian I.
Dieser Höhepunkt des Welser Maximilian-Gedenkjahres beleuchtet das machtpolitische Streben des Kaisers, seine Reformen und Neuerungen sowie die VerklÀrung seiner Person nach dem Tod. Besonderes Augenmerk liegt auf der Beziehung Maximilians zu Wels.
Der Kaiser in 500-facher VergröĂerung
Albrecht DĂŒrer, Hans Burgkmair, Bernhard Strigel oder Albrecht Altendorfer sind nur einige KĂŒnstler, die fĂŒr Kaiser Maximilian I. gearbeitet haben. Von den umfangreichen Werken aus dem Kunsthistorischen Museum, der Albertina oder dem Belvedere in Wien sind in Wels wichtige GemĂ€lde und Druckgrafiken als Reproduktionen zu sehen. Diese spiegeln den Regenten und sein Umfeld wider.
Maximilian liebte es, sich selbst zu inszenieren. Die Ausstellung setzt den Kaiser nun mit moderner Technik in Szene. Mittels digitaler Druckgrafik ist es durchfĂŒhrbar, Originale um das 500-fache zu vergröĂern. Diese groĂflĂ€chigen Exponate vermitteln durch die Dimensionen neue und oft auch sehr eindrucksvolle Einblicke und Ansichten von kĂŒnstlerischen Werken, die dem Betrachter ansonsten verborgen bleiben.
Eine App fĂŒr Smartphones und Tablets ermöglicht darĂŒber hinaus neue ZugĂ€nge zur Kunst. Diese kann mithilfe von Bilderkennung ausgewĂ€hlte Darstellungen in der Ausstellung identifizieren und zusĂ€tzliche Informationen vermitteln. So erzĂ€hlen unter anderen Friedrich III. ĂŒber seine Ambitionen fĂŒr seinen Sohn Maximilian und das Haus Habsburg, ein Landsknecht ĂŒber das Leben als Söldner oder sein Koch ĂŒber Maximilians lukullische Vorlieben.
Eindrucksvolle Originale
NatĂŒrlich gibt es auch Originale zu bestaunen, etwa Waffen und RĂŒstungen aus dem 15. und beginnenden 16. Jahrhundert. Besondere Aufmerksamkeit verdienen ein gotischer FlĂŒgelaltar mit einem Medaillon des Kaisers und das Buch der Sebastiansbruderschaft mit Friedrich III. und Maximilian I. als Mitgliedern. Auch einige Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert werden gezeigt: Beispielsweise von Johann Hazod, Rudolf SteinbĂŒchler oder auch dem 2017 verstorbenen Welser KĂŒnstler Sigi Strasser.
Herrscher, Hofleben und Burg im Fokus
Die Ausstellung zieht sich durch die gesamte Burg und nimmt verschiedene ErzÀhlstrÀnge auf. So stellt sie im Obergeschoà Maximilian als Herrscher vor und setzt einen Schwerpunkt in den Beziehungen des Kaisers zu Wels. Im Untergeschoà geben Ton- und Lichtinstallationen Einblick in die Themen der höfischen Jagd und des Turnierwesens. Auch die Geschichte der Burg Wels wird an zwanzig Punkten im GebÀude dem Besucher immer wieder nÀher gebracht.
Zum Schluss geht die Ausstellung der Frage nach, was von Maximilians Neuerungen geblieben ist. Seine Verwaltungsreform begrĂŒndete etwa den modernen Beamtenstaat, und seine Reformen im Bereich des MilitĂ€rs prĂ€gen noch heute das Heereswesen. Weiters zu erwĂ€hnen sind die Post, aber auch die Wiener SĂ€ngerknaben. Gerne wird Maximilian auch als âerster EuropĂ€erâ gesehen. Eltern und GroĂeltern stellten ihn durch ihre Herkunft aus unterschiedlichen Nationen in einen gesamteuropĂ€ischen Zusammenhang. Seine Ehen, seine diplomatischen Beziehungen und seine Heiratspolitik zeigen ihn als europĂ€ische Figur, die in europĂ€ischen Dimensionen dachte und plante.
Zu sehen ist die Sonderausstellung âMaximilian I.: Kaiser â Reformer â Menschâ von Donnerstag, 21. MĂ€rz bis inklusive Sonntag, 27. Oktober zu den ĂŒblichen Ăffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10:00 bis 17:00 Uhr, Samstag 14:00 bis 17:00 Uhr, Sonn- und Feiertag 10:00 bis 16:00 Uhr.
Rahmenprogramm
Von Samstag, 23. MĂ€rz bis inklusive Donnerstag, 11. April veranstaltet der Briefmarkensammlerverein Ovilava ebenfalls in der Burg Wels eine Briefmarkenausstellung. Dazu gibt der Verein eine personalisierte Marke und ein Schmuckkuvert mit Sonderstempel heraus. Diesen gibt es beim Sonderpostamt am Samstag, 23. MĂ€rz von 09:00 bis 13:00 Uhr. ZusĂ€tzlich wird auch die Ăsterreichische Post eine Maximilian-Marke herausgeben. Hier ist der begehrte Ersttagsstempel bei einem neuerlichen Sonderpostamt am Donnerstag, 11. April von 09:00 bis 16:00 Uhr erhĂ€ltlich.
Nach wie vor zu haben sind die Gedenkmedaillen in Silber (Preis: 69 Euro) und Bronze (Preis: 39 Euro). Diese sind in Kooperation mit dem Oberösterreichischen MĂŒnzensammlerverein Wels entstanden und wurden von den MedaillenkĂŒnstlern Anton und Thomas Pesendorfer aus Walding gestaltet und geprĂ€gt. ErhĂ€ltlich sind die Medaillen bei den Museumsshops in den Minoriten (Minoritenplatz 4) und in der Burg (Burggasse 13), bei der Wels Info (Stadtplatz 44) sowie direkt beim Verein (BillrothstraĂe 66/18, Tel. +43 664 457 89 23). AuĂerdem gibt es drei Exemplare in Bronze zu gewinnen: NĂ€here Informationen dazu in der MĂ€rz-Ausgabe des Amtsblattes der Stadt Wels!
Am Samstag, 6. April tritt bei der FrĂŒhjahrsmesse âBlĂŒhendes Ăsterreichâ der Agnes-Bernauer-Festspielverein aus der Welser Partnerstadt Straubing auf: Um 14:00 Uhr sind in der Halle 1 und um 14:45 Uhr in der Halle 20 Szenen aus dem Festspiel âAgnes Bernauerâ aus der Zeit Kaiser Friedrichs III. (Vater von Maximilian I.) zu sehen. Am Samstag, 25. Mai finden im Rahmen der Schubertiade um 15:00 Uhr im Burggarten (Burggasse 13) ein Mittelalterfest und um 19:00 Uhr in den Minoriten (Minoritengasse 4) ein Sonderkonzert mit u. a. Alois MĂŒhlbachler statt. Infos folgen zeitgerecht.
Zitate
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âWels gedenkt mit der Sonderausstellung eines Kaisers, dem Wels sehr am Herzen lag. Die zahlreichen Reformen Maximilians I. wirken in vielen Bereichen bis heute positiv nach.â
Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, MBA: âDas Maximilian-Gedenkjahr nimmt mit der Eröffnung dieser interessanten Sonderausstellung Fahrt auf. Wels hebt sich mit der Art der Inszenierung und der ErzĂ€hlung der privaten Beziehungen des Medienkaisers zu Wels von anderen Ausstellungsorten ab.â
Bildhinweise: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).