Wels erinnert an ehemaliges Weltkriegs-Flüchtlingslager
Das Lager umfasste das Gebiet östlich der heutigen Zeltkirche (Pfarre St. Stephan) zwischen Königseder-, Dragoner-, Schul- und Salzburger Straße. Es wurde 1938 als Notkaserne errichtet und nach der Befreiung 1945 in ein Flüchtlingslager umgestaltet: Zunächst wohnten in den Holzbaracken vor allem ehemalige Insassen der Konzentrationslager, anschließend kamen dort „Volksdeutsche“ und fremdsprachige Flüchtlinge unter.
Ab 1950 unterstand es der österreichischen Verwaltung und diente nach der teilweisen Rückführung der Flüchtlinge bis 1964 als Wohnsiedlung. Nach deren Auflösung entstanden in verschiedenen Welser Stadtteilen Siedlungen von Vertriebenen beziehungsweise Flüchtlingen, die zuvor in Lagern untergebracht worden waren. Die letzte verbliebene Holzbaracke aus dieser Zeit befindet sich im Eigentum der Welser Heimstätte und wurde 2020 offiziell unter Denkmalschutz gestellt.
Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, MBA: „Der Außenbereich des unter Denkmalschutz stehenden, letzten noch erhaltenen Gebäudes des Flüchtlingslagers 1001 in Lichtenegg ist renoviert und eine Tafel mit erklärendem Text aufgestellt. Jetzt braucht es noch einige Anstrengung, um alle von der Notwendigkeit einer Instandhaltung und zeitgerechten Nutzung zu überzeugen.“
Bildtext Gruppenbild:
Vorstandsvorsitzender Mag. Jörg Teufelberger und Vorstandsmitglied Landtagsabgeordnete Sybille Prähofer (beide Welser Heimstätte), Dr. Renate Miglbauer (Leiterin Dienststelle Kulturservice), Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, MBA und Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter Mag. Manfred Sams (Welser Heimstätte) vor dem neuen Hinweisschild bei der Baracke.
Bildhinweis: Welser Heimstätte (bei Nennung Abdruck honorarfrei).