Wels bittet zur Römer-Zeitreise nach Ovilava
In den Minoriten gibt es bei freiem Eintritt eine Sonderausstellung zu aktuellen und restaurierten Grabungsfunden zu sehen. NatĂŒrlich ist mit dem Messergriff aus Elfenbein auch der jĂŒngste Sensationsfund â ĂŒber den international berichtet wurde â mit dabei. Mittlerweile gibt es neue Details: Erstens dĂŒrfte es sich um den Griff eines Stichels zum Gravieren handeln. Und zweitens hat wahrscheinlich ein Herrscher aus Fernost, zu dessen EinflusssphĂ€re der Abschnitt der SeidenstraĂe an der Oase Niya gehört hat, dem in den Griff eingravierten Herrn Tadara das Werkzeug geschenkt.
Weiters ist im Museum Minoriten fĂŒr Kinder eine Schreibstube eingerichtet: Kinder gestalten mit Federkiel und Tinte mit römischen Buchstaben kleine Texte und dĂŒrfen sich ein Lesezeichen aus echtem Papyrus gestalten. In der Spielecke im Römerhaus können die Kleinen römische Spiele ausprobieren, die auch heute noch bekannt sind â wie etwa MĂŒhle, Delta, Astragal oder das Orca-Spiel.
WĂ€hrend des genannten Zeitraumes findet am SchieĂerhofplatz vor dem Museumseingang ein römischer Markt statt. Dort gibt es kulinarische GenĂŒsse nach antiken Rezepten, dazu römischen Wein aus Carnuntum (Petronell in Niederösterreich) und Bier (gebraut von Mitarbeitern der Fachhochschule Wels) sowie Lebensmittel, die es schon zur Römerzeit gab. Weiters im Angebot: Schmuck nach antiken Vorbildern, das PrĂ€gen von römischen MĂŒnzen und eine SchmiedewerkstĂ€tte.
Auch an der frischen Luft können sich echte Römer-Fans noch weitere Informationen holen: Beispielsweise aus erster Hand vom jeweiligen Grabungspersonal ĂŒber die aktuellen Ausgrabungen westlich des Lokalbahnhofes und am zu Wels gehörenden Thalheimer Reinberg oder am Minoritenplatz mit der passenden LektĂŒre im stĂ€dtischen Wissensbus.
Die römischen LegionĂ€re der Legio XV Apollinaris schlagen wieder ihr Lager Am Zwinger auf. Dort gibt es von 10:00 Uhr bis zum Abendappell um 18:00 Uhr Einblicke in die AusrĂŒstung, das Exerzieren und die LegionĂ€rsausbildung. Weiters stehen SchieĂĂŒbungen, die Vermessung eines Lagerplatzes sowie eine KriegserklĂ€rung mit Anrufung der Götter am Programm. Dazwischen sorgen FĂŒhrungen durch die archĂ€ologische Sammlung in den Minoriten fĂŒr Jung und Alt fĂŒr Abwechslung.
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BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âBei uns in Wels war bereits in der Antike viel los! Das Römerfest prĂ€sentiert den Besuchern das Leben im damaligen Ovilava: Historisches Wissen und römische Alltagskultur werden fĂŒr GroĂ und Klein anschaulich und verstĂ€ndlich vermittelt. Eine fĂŒr Wels wichtige und prĂ€gende Zeit wird dadurch wieder lebendig!â
Stadtrat Dr. Martin Oberndorfer (Wirtschaft und Wissen): âWels war in der Römerzeit eine pulsierende Provinzhauptstadt mit bis zu 30.000 Einwohnern. Hier konnte man Menschen aus dem gesamten römischen Reich antreffen. Beim heurigen Römerfest können die Besucher die daraus entstandene Kultur mit allen Sinnen erfassen. Wir lassen das antike Ovilava fĂŒr einen Tag wieder auferstehen.â
Bildhinweise: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).