Karl Habsburg-Lothringen eröffnete Maximilian-Ausstellung und Sisi-Pavillon
Mit der Eröffnung der Sonderausstellung âMaximilian I.: Kaiser â Reformer â Menschâ startet der Höhepunkt des Welser Maximilian-Gedenkjahres anlĂ€sslich des 500. Todestages von Kaiser Maximilian I. Die Ausstellung beleuchtet das machtpolitische Streben des Kaisers, seine Reformen und Neuerungen sowie die VerklĂ€rung seiner Person nach dem Tod. Besonderes Augenmerk liegt auf der Beziehung Maximilians zu Wels, wo er am 12. JĂ€nner 1519 verstarb. Zu sehen ist die Sonderausstellung âMaximilian I.: Kaiser â Reformer â Menschâ von Donnerstag, 21. MĂ€rz bis inklusive Sonntag, 27. Oktober zu den ĂŒblichen Ăffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10:00 bis 17:00 Uhr, Samstag 14:00 bis 17:00 Uhr und Sonn- und Feiertag 10:00 bis 16:00 Uhr. NĂ€here Informationen dazu finden Interessierte unter www.wels.at/maximilian2019 im Internet.
Sisi-Pavillon erstrahlt in neuem Glanz
Vor der Eröffnung der Maximilian-Sonderausstellung fand mit der Eröffnung des erneuerten Sisi-Pavillons ein weiterer erfreulicher Programmpunkt im Beisein von Karl Habsburg-Lothringen statt.
Schloss Lichtenegg wurde von Ludwig von Polheim im 16. Jahrhundert als Wasserschloss errichtet. Nach wechselnden BesitzverhĂ€ltnissen gelangte es in das Eigentum von Johann Sigmund Kazianer. In dieser Zeit wurde der Garten barock gestaltet. Von 1890 bis 1897 pachtete Erzherzogin Marie Valerie, Tochter von Kaiser Franz-Joseph I. und Elisabeth in Bayern (âSisiâ), gemeinsam mit ihrem Mann Erzherzog Franz Salvator das Schloss samt Garten vom bĂŒrgerlichen Besitzer Ludwig Hinterschweiger. Franz Salvator war in dieser Zeit als Rittmeister in der Welser Dragonerkaserne stationiert. Kaiserin Elisabeth besuchte ihre Lieblingstochter Marie Valerie mehrmals im Schloss Lichtenegg, weshalb dem Schloss-Pavillon spĂ€ter der Name âSisi-Pavillonâ gegeben wurde.
Die gesamte Anlage steht seit 1940 unter Denkmalschutz. Die umfangreiche Restaurierung, die besonders durch den Einbruch des Daches erforderlich wurde, wurde von der Stadt Wels, dem Bundesdenkmalamt, der HTL fĂŒr Bau und Design in Linz und der Gesellschaft der Denkmalfreunde finanziert und durchgefĂŒhrt. Neben der Fassade und dem Eingangstor wurden unter anderem auch die Stuck-Verzierungen von Restauratoren ausgebessert und ergĂ€nzt.
Maximilian und der St. Georgs-Orden
Bestandteil der Maximilian-Sonderausstellung sind unter anderem auch zwei Leihgaben des St. Georgs-Ordens â nĂ€mlich eine Kette und ein Halskreuz Maximilians. Seine besondere Verbindung zum St. Georgs-Orden bringt das Faksimile eines Stichs âMaximilian als hl. Georgâ des KĂŒnstlers Daniel Hopfer um 1518 zum Ausdruck. Dieses zeigt Maximilians unverwechselbares Profilbildnis im Gewand als Heiliger Georg. Engel prĂ€sentieren Wappen und Fahne mit einem Georgskreuz. FĂŒr die militĂ€rische Abwendung der âtĂŒrkischen Gefahrâ hatte Kaiser Friedrich III. 1467/1469 in Millstatt den St. Georgs-Ritterorden gegrĂŒndet, dem auch sein Sohn Maximilian I. ab 1511 angehörte. Er selbst initiierte bereits 1493 eine St. Georgs-Bruderschaft sowie 1503 eine St. Georgs-Gesellschaft.
Die UrsprĂŒnge des heutigen St. Georgs-Ordens, eines europĂ€ischen Ordens des Hauses Habsburg-Lothringen, gehen bis auf das Jahr 1308 zurĂŒck. Kaiser Heinrich VII. stiftete den âOrden des Alten Adelsâ (spĂ€ter âOrden der vier römischen Kaiserâ), der als VorgĂ€nger des heutigen Ordens angesehen werden kann. Angeregt durch den Ruhm und die Macht der Ritterorden im Heiligen Land schufen die weltlichen Herrscher in Europa nach dem Vorbild der Ritterorden der KreuzzĂŒge eigene ritterliche Gemeinschaften. Der Orden verstand sich als Beratungsgremium und Regierungsinstrument der Kaiser. Die Aufnahme war ein besonderes Privileg sowie eine groĂe Auszeichnung.
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand im Zuge der politischen UmwĂ€lzungen eine völlig neue Situation in allen Ordenszweigen. Kaiser Karl I. ĂŒbergab im November 1918 die RegierungsgeschĂ€fte, ohne allerdings formell abzudanken. Nach der Auflösung des Ordens durch die Nationalsozialisten im Jahr 1935 wurde die Aufhebung des âAlten St. Georg-Ritterordensâ schlieĂlich am Reorganisations-Konvent im JĂ€nner 2008 rĂŒckgĂ€ngig gemacht.
Durch die Ăbernahme der Funktion des GroĂmeisters durch Karl Habsburg-Lothringen setzt der Orden seine jahrhundertelange TĂ€tigkeit nun unter dem Namen âSt. Georgs-Orden â Ein europĂ€ischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringenâ fort. Der Orden ist laut Selbstdefinition ĂŒberparteilich, christlich, wirtschaftsliberal, wertkonservativ, karitativ und der Landesverteidigung verbunden.
Zitate
Karl Habsburg-Lothringen: âKaiser Maximilian I. war ein groĂer Förderer unseres Ordens. Seine Verbundenheit mit dem St. Georgs-Orden hĂ€ngt einerseits mit der besonderen Verehrung des Heiligen Georg zusammen, dessen Namen Maximilian I. eigentlich tragen sollte, andererseits damit, dass Maximilian die ritterlichen Ideale zeitlebens pflegte und hochhielt â und fĂŒr diese stand und steht der Hl. Georg bis heute. So freut es mich ganz besonders, dass dieser vielseitigen und vielschichtigen Persönlichkeit eine ebensolche Ausstellung gewidmet wird. Mein herzlicher Dank gilt allen, die das möglich gemacht haben!â
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âKaiser Maximilian war fĂŒr die Stadt Wels eine ganz besondere Persönlichkeit. Nicht nur, weil ihm Wels damals direkt unterstand, sondern auch weil ihm unsere Stadt wirklich am Herzen lag. Er verlieh Wels Rechts- und Statusprivilegien - wie die Selbstverwaltung der Ămter. Es ist uns eine Ehre, dass dieser groĂe Kaiser Wels zu seinen LieblingsplĂ€tzen Ăsterreichs zĂ€hlte.â
Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, MBA: âDie Exponate von privaten Leihgebern und Traditionsvereinen wie dem St. Georgs-Orden tragen wesentlich zur QualitĂ€t dieser Maximilian-Ausstellung bei. Als Kulturstadtrat bedanke ich mich herzlich bei allen Leihgebern und bin froh, dass auch der Sisi-Pavillon wieder in neuem Glanz erstrahlt."
Europa-Gemeinderat Stefan Haböck: âEs ist wichtig, dass man sich mit der Geschichte der eigenen Stadt und Region auseinandersetzt. Man kann Lehren fĂŒr die Zukunft daraus ziehen und das Bewusstsein fĂŒr Geschichte ist wesentlicher Bestandteil der jeweiligen regionalen Tradition und Kultur. Das vereinte Europa ist auch die Summe vieler verschiedener Traditionen, verbunden durch gemeinsame Geschichte.â