COVID 19-Situation in Wels
Extra strengere EinschrĂ€nkungen von Land und Bund fĂŒr Wels aufgrund der âRot-Schaltungâ der âCorona-Ampelâ sind bis jetzt nicht bekannt. Die mittlerweile vorliegenden MaĂnahmen des Landes Oberösterreich und des Bundes werden â wie in allen anderen StĂ€dten und Gemeinden â umgesetzt.
Wels sagt Stadttheater-Eröffnung ab
Die feierliche Eröffnung des sanierten Stadttheaters am Freitag, 6. November mit u.a. Maestro Franz Welser-Möst wird abgesagt. Alle weiteren Veranstaltungen (Abonnementkonzerte etc.) finden vorerst mit den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen wie geplant statt. Veranstaltungsabsagen in den vergangenen Tagen â wie etwa âRock im Sixpackâ im Alten Schlachthof â gehen auf die Entscheidung von Veranstaltern und KĂŒnstlern zurĂŒck.
Nach neuesten Informationen seitens der Bundesregierung gelten kĂŒnftig folgende Vorschriften fĂŒr öffentliche Veranstaltungen: Nur mehr fix zugewiesene PlĂ€tze, verpflichtendes Tragen eines Mund- und Nasenschutzes wĂ€hrend der gesamten Veranstaltungsdauer, und eine Bewirtung ist nicht mehr gestattet. Unter diesen Voraussetzungen betrĂ€gt die erlaubte Höchstzahl an GĂ€sten 1.000 im Innen- und 1.500 im AuĂenbereich. Bei Treffen z.B. in Lokalen etc. sind laut Bundesregierung im AuĂenbereich nur mehr zwölf und im Innenbereich nur mehr sechs Personen erlaubt. Davon ausgenommen sind BegrĂ€bnisse, Treffen im Zusammenhang mit der Arbeit und im Privatbereich.
Gastronomie
Aufgrund der Oö. COVID 19-MaĂnahmenverordnung gibt es ab Dienstag, 20. Oktober auch in Wels eine Registrierungspflicht in der Gastronomie. Diese bedeutet, dass alle Besucher im Lokal ihren Vor- und Nachnamen, ihre Adresse, Telefonnummer und gegebenenfalls E-Mail-Adresse hinterlassen mĂŒssen. Genau genommen handelt es sicher aber nicht um eine Registrierungspflicht, sondern um eine Auskunftspflicht, die das Contact-Tracing erleichtern sollen. Diese Auskunftspflicht besteht allerdings nur bei Auftreten eines Verdachtsfalles gegenĂŒber der Gesundheitsbehörde, laut Paragraph 5 des Epidemiegesetzes.
Die gesammelten Adressen unterliegen dem Datenschutz und dĂŒrfen weder weitergegeben, noch veröffentlicht oder gespeichert werden. Die Daten mĂŒssen nach vier Wochen ausnahmslos gelöscht werden. FĂŒr die datenschutzkonforme Umsetzung sind die Betriebe verantwortlich, sie haben die relevanten Vorgaben und GrundsĂ€tze der Datenschutzverordnung (DSGVO) einzuhalten. Es wird auch keine Kontrollen der GĂ€steaufzeichnungen geben. Die Gastronomen werden nicht zur Verantwortung gezogen, falls ihre GĂ€ste falsche Angaben machen wĂŒrden.
Senioreneinrichtungen
Laut Oö. COVID 19-MaĂnahmenverordnung mĂŒssen sich Besucher in sĂ€mtlichen Alten- und Pflegeheimen im Land Oberösterreich ab sofort mit Vor- und Nachnamen, Adresse, Telefonnummer und gegebenenfalls E-Mail-Adresse registrieren. Ein Gesundheitscheck (wie er in Wels schon seit Monaten ĂŒblich ist) samt Fiebermessen ist nun verpflichtend. Pro Tag und Bewohner sind laut Land zwei Besuche gestattet. Die Stadt ist hier freiwillig noch vorsichtiger und gestattet nur einen Besuch. Ausnahmen gelten bei palliativ betreuten und sterbenden Personen.
Bereits am Freitag, 16. Oktober hat die Stadt Wels fĂŒr die stĂ€dtischen Welser HĂ€user Leopold Spitzer, Vogelweide-Laahen und NoitzmĂŒhle freiwillig Vorschriften laut âPhase 2: Erhöhte Gefahrâ entsprechend dem COVID 19-Stufenplan in Alten- und Pflegeheimen des Landes Oberösterreich umgesetzt. Diese bleiben dort weiterhin aufrecht: Besuche nur mehr mit Voranmeldung und vorwiegend in definierten Besuchszonen (und natĂŒrlich unter den Vorkehrungen der âPhase 1: Normalbetriebâ), externe Dienstleister nur wenn dringend nötig, EinschrĂ€nkung der GemeinschaftsaktivitĂ€ten etc.Im Haus Neustadt sind unverĂ€ndert 25 Bewohner (davon befinden sich wie sechs im Krankenhaus, der Rest ist abgesondert) und 13 Mitarbeiter (alle in QuarantĂ€ne) infiziert. Entsprechend dem COVID 19-Stuf
enplan in Alten- und Pflegeheimen des Landes Oberösterreich gelten dort weiterhin die Bestimmungen laut der höchsten âPhase 3: Gefahrenlage (akute Pandemiewelle)â: Zugang zum GebĂ€ude geschlossen, Besuche nur mehr in AusnahmefĂ€llen (palliative Situationen, Seelsorge) und mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen (z.B. Schutzkleidung) in abgetrennten Bereichen, Neuaufnahmen bis auf Weiteres nur in dringenden FĂ€llen etc. Ebenfalls als VorsichtsmaĂnahme der Stadt bleiben die sieben Generationentreffs ab Montag, 19. Oktober fĂŒr vorerst drei Wochen geschlossen.
Zahlen und Fakten
Nach den der Stadt bekannten KrankheitsverlĂ€ufen sind bei etwa 70 Prozent der positiv getesteten Personen KrankheitsverlĂ€ufe mit Symptomen verbunden (die meisten davon mit leichtem Verlauf), rund 30 Prozent zeigen keine Symptome. Nach derzeitigen Analysen erfolgt der GroĂteil der Ansteckungen im Privatbereich. Wels weist einen groĂen und mehrere mittlere Familiencluster auf. Der öffentliche Bereich â und hier wiederum die Schulen sowie Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen â ist nur zu einem sehr geringen Prozentsatz Ansteckungsort. Die âSchulampelâ bleibt daher laut Bildungsdirektion in Wels wie bisher auf âGelbâ. Eine EinschrĂ€nkung in den Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen ist ebenfalls nicht geplant.
Zitate
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âDie Infektionszahlen sind trotz der EinschrĂ€nkungen des öffentlichen Lebens nicht zurĂŒckgegangen, sondern gestiegen. Grund ist, dass sich das öffentliche Leben in den privaten Bereich verlagert hat, dort finden derzeit auch die meisten Infektionen statt. Weitere EinschrĂ€nkungen könnten diese Dynamik noch verschĂ€rfen. Wir konzentrieren unsere Anstrengungen derzeit auf den Schutz von kranken und Ă€lteren Personen.â
Gesundheitsreferentin VizebĂŒrgermeisterin Silvia Huber: âAbsolute PrioritĂ€t haben weiterhin der Schutz der Ă€lteren Menschen sowie das konsequente Contact-Tracing, um die Infektionskette rasch zu durchbrechen.â
Magistratsdirektor Dr. Peter Franzmayr (Leiter des Krisenstabes): âDie Nachverfolgung von Kontaktpersonen, insbesondere im Privatbereich, erfordert stĂ€ndig mehr Personal- und Zeitressourcen. Wir haben die derzeitige Situation noch im Griff, stoĂen aber allmĂ€hlich an unsere KapazitĂ€tsgrenzen.â
Bildhinweis: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).