Aktuelle Corona-Situation in Wels
Im Klinikum Wels-Grieskirchen sind derzeit 141 Personen mit COVID-19 hospitalisiert (Normalstation), davon 44 Welser. 15 Personen sind mit COVID-19 auf der Intensivstation, davon vier Welser.
Alle von der Bundesregierung in Kraft gesetzten Maßnahmen – Stichwort „Lockdown zwei“ – wurden von der Stadt Wels in ihrem Zuständigkeitsbereich umgesetzt.
Für den Einsatz zur Bekämpfung der Pandemie wurden 24 Personen als Aushilfe aufgenommen und 30 Personen aus dem Stammpersonal dienstzugeteilt. Zusätzlich unterstützen fünf Bundesheer-Mitarbeiter täglich und zahlreiche weitere Magistrats-Mitarbeiter stunden- beziehungsweise tageweise das Team des Contact-Tracings zur Spitzenabdeckung. Seit letzter Woche sind daher mehrere Mitarbeiter mehr im Contact-Tracing beschäftigt, das Personal wird weiter aufgestockt.
Vorbereitungen für Massentests
Bezüglich der medial von der Bundesregierung angekündigten Massentests hat die Stadt Wels bisher keinerlei Informationen darüber bekommen, ab wann und wie die Tests ablaufen sollen. Die fehlenden Informationen betreffen nicht nur die Testungen an sich, sondern auch die Test-Auswertung und die Absonderung positiv Getesteter.
Viele Fragen sind bei der Durchführung der Massentests, die nach den Informationen der medialen Berichterstattung am 7. Dezember bzw. 8. Dezember stattfinden sollen, noch offen. Bisher ist nicht bekannt, wo die Tests durchgeführt werden, wer diese Tests abnimmt, wer wann über die Testergebnisse informiert wird, wie die Absonderung erfolgen soll, und wie mit den Kontaktpersonen I umzugehen ist.
Legt man die Erfahrungen aus den Massentests in Südtirol um, wo sich rund 60 Prozent der Bevölkerung haben testen lassen, so würde das bedeuten, dass sich in Wels rund 40.000 Personen freiwillig einer Testung unterziehen.
Derzeit können nach den Angaben des Roten Kreuzes 300 Personen in 10 Stunden pro Gesundheitsstraße getestet werden. Es wird daher ein einziger Standort für die Durchführung der Test, wie beispielsweise die Messe wahrscheinlich nicht ausreichen, um diese Anzahl zu bewältigen. Es wurde daher zwischenzeitlich der Auftrag erteilt, neben der Messe weitere geeignete Örtlichkeiten für den Aufbau von Teststraßen zu finden. Dabei ist mit zu bedenken, dass nicht alle Testwilligen über ein Fahrzeug verfügen. Denkbar wäre auch, dass die Turnsäle für die Durchführung zur Verfügung stehen.
Offen ist bisher auch, wie ausreichend medizinisches Personal bereitgestellt werden kann, um die Tests durchzuführen. Um rasch alle notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen, sind daher zeitnah detaillierte Informationen der Bundesregierung erforderlich.
Situation in der städtischen Seniorenbetreuung
Momentan sind in den vier Häusern der städtischen Seniorenbetreuung insgesamt 15 Mitarbeiter und 13 Bewohner COVID-19-positiv. Die Situation stellt sich konkret folgendermaßen dar:
Noitzmühle: 7 Mitarbeiter und 9 Bewohner
Vogelweide-Laahen: 3 Mitarbeiter und 1 Bewohner
Neustadt: 5 Mitarbeiter und 3 Bewohner
Leopold Spitzer: 0 Mitarbeiter und 0 Bewohner
Das am Dienstag, 10. November durch das Land Oberösterreich verhängte Besuchsverbot in den Alten- und Pflegeheimen wurde bis einschließlich Sonntag, 6. Dezember verlängert. Weiterhin möglich sind natürlich Sterbe-Begleitung für Angehörige, Seelsorge und Begleitung in kritischen Lebensphasen.
Alle Mitarbeiter der städtischen Seniorenbetreuung werden wöchentlich mittels Antigen-Schnelltest getestet. Wenn es dabei positive Fälle gibt, werden daraufhin auch alle Bewohner in deren Umgebung getestet.
Umgesetzte Maßnahmen
Wie berichtet, bleiben alle städtischen Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen (zwölf Kindergärten, vier Krabbelstuben und fünf Schülerhorte) bei gleichbleibendem Personalstand während des zweiten Lockdowns in Wels geöffnet. Entsprechend den Bundesvorgaben ist auch an den städtischen Welser Pflichtschulen (zehn Volksschulen, sechs Mittelschulen, Integratives Schulzentrum und Polytechnische Schule) der Präsenzunterricht eingestellt und auf „Distance Learning“ umgestellt. Für alle Schüler, die eine Betreuung benötigen, ist diese sichergestellt.
Derzeit befinden sich in den Welser Pflichtschulen von den insgesamt 4.285 Kindern etwa 870 Kinder in der jeweiligen Bildungseinrichtung – das sind rund 20 Prozent. Die Zahl wechselt nahezu täglich, da viele das Betreuungsangebot nur tageweise in Anspruch nehmen. Allgemein gilt aber, dass die Tendenz generell leicht steigt. In der Praxis zeigt sich, dass sich Eltern immer öfter für eine Betreuung in den Einrichtungen entscheiden.
In den Kindergärten sind die Zahlen hingegen gleichbleibend. Von den insgesamt 1.322 Kindern sind derzeit rund 550 in einer Betreuungseinrichtung, das sind knapp 42 Prozent. Von den insgesamt 546 Hortkindern nehmen 154 eine Betreuung in Anspruch, das sind rund 28 Prozent.
Nicht nur die Gebührenpflicht in den Welser Kurzparkzonen, sondern auch sämtliche Kurzparkzonen im gesamten Stadtgebiet sind bis inklusive Sonntag, 6. Dezember aufgehoben. Das Parken ist in diesem Zeitraum also nicht nur gebührenfrei, sondern auch unbeschränkt möglich.
In Anlehnung an das Land ist in den Amtsgebäuden der Stadt nur mehr Montag bis Freitag von 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr Parteienverkehr. Verhandlungen, Besprechungen mit Bürgern und Parteienverkehr mit persönlicher Anwesenheit werden grundsätzlich nur nach telefonischer oder elektronischer Terminvereinbarung sowie unter Einhaltung der vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsbestimmungen abgewickelt. Dieser verkürzte Parteienverkehr gilt auch im neuen Amtsgebäude Greif.
Nähere Informationen rund um das Corona-Virus – wie beispielsweise Zahlen, Daten und Fakten, Informationsblätter für Erkrankte und Kontaktpersonen, Informationen der Stadt Wels sowie der Bundesbehörden und der Landesregierung, Verordnungen der Bundesregierung und des Landes Oberösterreich sowie Links zu den wichtigsten Behörden und Einrichtungen – finden Interessierte unter www.wels.at/coronavirus im Internet.
Zitat
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Die Massentests sind in ihrer Dimension mit einer Wahl durchaus vergleichbar. Für eine reibungslose Abwicklungen müssen umfangreiche Vorbereitungen getroffen werden. Dafür sind wiederum rasch die offenen Fragen abzuklären. Derzeit lässt man uns aber alleine im Dunklen tappen.“
Gesundheitsreferentin Vizebürgermeisterin Silvia Huber: „Der Schutz und die Gesundheit der Bevölkerung haben für uns oberste Priorität. Nun hoffen wir, dass der Lockdown Wirkung zeigt und die Infektionszahlen sinken. Bezüglich der angekündigten Massentests fordern wir dringend die notwendigen Informationen seitens des Bundes.“