Welser Volksgarten Neu: Nun beginnt der Aufbau
Flanieren, verweilen, spielenâŠ
Der Generalplaner Yewo Landscapes GmbH beschreibt das Projekt im Spatenstich-Folder wie folgt: âDurch die Erweiterung des Volksgartens wird nicht nur die FlĂ€che vergröĂert, sondern auch die ursprĂŒngliche Bedeutung des Volksgartens als BĂŒrgerpark wiederbelebt. So entsteht ein Ort mit hoher AufenthaltsqualitĂ€t, der Erholung, Spiel, Bewegung und Naturerleben harmonisch miteinander vereint. Als zentrales Element schafft die neue Volksgartenallee eine markante Verbindung zwischen Stadthalle und Traun und bringt so den Fluss der Stadt ein StĂŒck nĂ€her.â
âŠentsiegelnâŠ
Mit Abriss des alten MessegelĂ€ndes werden rund 40.000 Quadratmeter frei fĂŒr unversiegelte, versickerungsfĂ€hige FlĂ€chen. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Erhaltung der natĂŒrlichen Bodenstruktur durch die Wiederverwendung von Bodenaushub von der nahegelegenen Abbruchbaustelle.
Dort sind vier bis sechs AbbruchgerĂ€te mit einem höchstzulĂ€ssigen Gesamtgewicht von 30 bis 60 Tonnen im Einsatz: Diese zerkleinern die BestandsgebĂ€ude mittels Sortiergreifer und Abbruchzangen. Um einen kontrollierten RĂŒckbau zu garantieren, wurden vor dem AnrĂŒcken der Abbruchbagger bestimmte Materialien teils hĂ€ndisch und maschinell im Vorfeld entfernt. Auf diese Weise fallen insgesamt rund 40.000 Tonnen Material an. Der GroĂteil davon â nĂ€mlich 38.000 Tonnen Beton, Asphalt und Bauschutt â wandert gleich an Ort und Stelle in die mobile Recyclinganlage und wird teilweise fĂŒr Aufbau und Gestaltung des erweiterten Volksgartens wiederverwendet. Das restliche aufbereitete Material wird bei anderen Bauvorhaben zum Einsatz kommen und dadurch wieder in Umlauf gebracht.
SĂ€mtliche andere Materialien werden mit Containern abtransportiert. Die anfallenden HolzabfĂ€lle gehen in die Verwertung, bei bestimmten Arten wie z.B. Leimbindern (Brettschichtholz) ist auch eine Wiederverwendung möglich. BaustellenabfĂ€lle werden entsprechend verwertet beziehungsweise verbrannt, MetallabfĂ€lle wandern zu einem entsprechenden Verwerter. NatĂŒrlich kommen auch Materialien zum Vorschein, bei denen keine Verwertung möglich ist (z.B. Holzwolle-Leichtbauplatten, kĂŒnstliche Mineralfasern, Asbestzement). Diese werden auf einer entsprechenden Deponie abgelagert.
âŠund das Stadtklima verbessern!
Sofern es zu keinen unvorhersehbaren Ereignissen kommt, ist die Dauer der Abbrucharbeiten fĂŒr rund sechs Monate angesetzt. Die dadurch durchlĂ€ssig gemachten OberflĂ€chen werden zur Verringerung der stĂ€dtischen Hitzeinseln beitragen und die lokale Wasserwirtschaft verbessern.
Die dann neu angelegten offenen Rasen- und WiesenflĂ€chen sind vielseitig nutzbar und schaffen gleichzeitig einen wichtigen Lebensraum fĂŒr verschiedenste Insekten. Diese neuen GrĂŒnflĂ€chen werden bestehende Naturgebiete miteinander verbinden und ein Biotopnetz bilden, das die ökologische Vernetzung fördert. Durch die Integration verschiedener BepflanzungsplĂ€ne mit einheimischen Arten wird der Park die ökologische WiderstandsfĂ€higkeit der stĂ€dtischen Umwelt verbessern.
Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, sind in das Projekt zahlreiche Klimaanpassungsstrategien integriert. Dazu gehört die Verwendung heller OberflĂ€chenmaterialien fĂŒr Wege und PlĂ€tze, wo immer dies möglich ist, um die WĂ€rmeabsorption zu verringern. Zudem werden 520 BĂ€ume und 6.500 Quadratmeter StrĂ€ucher neu gepflanzt. Diese werden einen kĂŒhlenden Effekt haben und die LuftqualitĂ€t verbessern. Die Verwendung unterschiedlicher Baumarten innerhalb der Alleen sorgt auch fĂŒr eine höhere WiderstandsfĂ€higkeit gegenĂŒber Klimawandel und Krankheiten.
Weitere AuftrÀge vergeben
Der Kostenrahmen fĂŒr das Projekt Erweiterung Volksgarten betrĂ€gt â wie berichtet â laut einstimmigem Grundsatzbeschluss des Gemeinderates am Montag, 18. November 2024 inklusive Beitrag der Wels Holding GmbH (Hallenabriss) und Reserven nicht ganz 20 Mio. Euro (ohne Landesgartenschau 2027). ZusĂ€tzlich zu den bereits berichteten Auftragsvergaben kamen im Stadtsenat am Dienstag, 1. Juli die folgenden weiteren im GesamtausmaĂ von brutto nicht ganz 960.000 Euro hinzu:
- Planungsleistungen fĂŒr die âWelser Buchtâ an der Traun samt schwimmender BĂŒhne
- Elektroinstallationsarbeiten innerhalb des Parks (StromanschlĂŒsse fĂŒr den SanitĂ€rbereich, Beleuchtung im Park, StromanschlĂŒsse an das öffentliche Netz, StromauslĂ€sse an drei Punkten fĂŒr Veranstaltungen) als ErgĂ€nzung zu den bereits beschlossenen auĂerhalb des Parks
- Toiletten (zwei selbstreinigende Anlagen wie am Kaiser-Josef-Platz)
- Möblierung (BÀnke, Tische, Liegen etc.)
In Vorbereitung sind die AuftrĂ€ge fĂŒr Teichanlage, Betonfertigteile, Zaun, Schlosser, Wasserspiele und SpielgerĂ€te. DarĂŒber und ĂŒber weitere Vergaben wird wieder nach den BeschlĂŒssen informiert.
Aufbau und Abriss nun parallel
Die bereits angekĂŒndigte Sanierung des Stadthallen-Vorplatzes ist planmĂ€Ăig gestartet. Das Baufeld ist dafĂŒr â wie berichtet â noch bis Ende August fĂŒr den FuĂgĂ€ngerverkehr gesperrt, der restliche bestehende Volksgarten bleibt zugĂ€nglich. Ausgenommen davon ist lediglich die aus SicherheitsgrĂŒnden gesperrte Verbindung von Stadthallen-Vorplatz und MessegelĂ€nde.
Im genannten Zeitraum finden in der Stadthalle keine Veranstaltungen statt, ebenso werden die Freunde des Schachspiels bis Montag, 1. September um Geduld ersucht: Ab diesem Tag sind bei planmĂ€Ăigem Verlauf der Vorplatz und die genannten Angebote wieder benĂŒtzbar. Alle weiteren Einrichtungen (inklusive PĂ©tanque-Anlage), GeschĂ€ftslokale und Gastronomie-Betriebe im Umkreis des Areals sind auch in den Sommermonaten uneingeschrĂ€nkt geöffnet.
Der Vorplatz bekommt eine neue AuĂenbeleuchtung und einen neuen Deckasphalt, die Eingangszone vor der Stadthalle eine neue Kleinsteinpflasterung. Zentral ist der Schutz des vorhandenen Baumbestandes (Platanen): Zu diesem Zweck werden die Baumscheiben vergröĂert und die Baumeinfassungen mit Pflastersteinen erneuert beziehungsweise ergĂ€nzt. Brunnen und Blumenuhr bleiben natĂŒrlich ebenfalls bestehen und erhalten wĂ€hrend der Bauphase einen entsprechenden Schutz. Weiters am Plan stehen erneuerte FahrradstĂ€nder, ein befestigter Bereich fĂŒr ParkbĂ€nke, eine neue Pflasterung fĂŒr das Schachbrett sowie im Westen zusĂ€tzliche Poller angrenzend zum Messeparkplatz und Austria Tabak-Pavillon in Richtung MesseparkplĂ€tze.
Von Mitte bis Ende Juli werden Leitungen im Bereich Welios-Parkplatz verlegt. Nach einer Unterbrechung in den ersten beiden Augustwochen erfolgt anschlieĂend die Fortsetzung dieser Arbeiten vom Welios-Parkplatz bis zur Alten TraunbrĂŒcke parallel zur Rosenauer StraĂe. Ab August starten auĂerdem die AuĂenanlagenarbeiten fĂŒr den neuen Parkplatz angrenzend zum Welios.
Ebenfalls im August sowie im September kann es zudem aus SicherheitsgrĂŒnden beim Traunradweg R4 und dem parallelen Gehweg zu kurzzeitigen Sperren kommen, die lĂ€ngere Sperre samt Umleitung ĂŒber Thalheim folgt wie berichtet im Herbst und Winter 2025/2026. Mit Anfang August sind abbruchtechnisch der Wechsel Richtung Westen ĂŒber die Almtalbahn zu den alten Messehallen 9 bis 13 sowie der Abriss der befestigten FlĂ€chen eingetaktet.
Zahlen, Daten und Fakten
- 520 Baumpflanzungen
- 6.500 Quadratmeter StrÀucherpflanzungen
- Rund 40.000 Quadratmeter Entsiegelung
- 90 neue Leuchten
- Zwölf neue Lichtpoller
- Drei Starkstromverteiler fĂŒr Feste
- 20 neue Unterflurhydranten
- Sechs Trinkbrunnen
- Eine FuĂdusche
- 4.800 Meter Wasserleitungen
- 3.700 Meter Elektrokabel
Baubeginn: Ende April 2025
Fertigstellung: Sommer 2026
Errichtungskosten: Rund 14,5 Mio. Euro (gefördert vom Land Oberösterreich und der EU)
Weitere Fragen?
Unter wels.at/volksgarten sind aktuelle Informationen ĂŒber das Projekt verfĂŒgbar: Unter anderem Antworten auf zahlreiche FAQs (oft gestellte Fragen) und der Baufortschritt. Zudem steht eine von der Wels Marketing & Touristik GmbH bediente Info-Hotline unter Tel. +43 7242 677 22 55 oder per E-Mail unter volksgarten@wels.at zur VerfĂŒgung.
Zitate
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âDie vergangenen Wochen standen auf der Volksgarten-Baustelle ganz im Zeichen des Abbruchs der alten Messehallen. Nun geht es parallel dazu bereits an den Aufbau. Ich freue mich ĂŒber dem planmĂ€Ăigen Verlauf von Ăsterreichs gröĂtem Entsiegelungsprojekt, das nach seiner Fertigstellung Generationen von Welsern noch viel Freude bereiten wird!â
VizebĂŒrgermeister Gerhard KroiĂ (Sport, Freizeitbetriebe): âNach der Fertigstellung wird der Volksgarten Neu die schon jetzt zahlreichen Freizeitmöglichkeiten entlang der Traun mit verschiedenen kostenlosen Sportangeboten ergĂ€nzen. Dies ist eine enorm bedeutende Aufwertung des stĂ€dtischen Angebots von öffentlich zugĂ€ngigen SportflĂ€chen fĂŒr Wels.â
VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger (Innenstadt): âMit dem neuen Volksgarten schaffen wir einen Ort, an dem sich alle Generationen wohlfĂŒhlen können â besonders Familien und junge Menschen. Die hohe AufenthaltsqualitĂ€t, die vielfĂ€ltigen Nutzungsbereiche und die offene Gestaltung machen den Park zu einem echten Lebensraum mitten in der Stadt. Wir bitten alle Benutzer um etwas Geduld fĂŒr etwaige Unannehmlichkeiten.â
Stadtrat Stefan Ganzert (MobilitĂ€t): âIm bisherigen Baustellenverlauf haben sich die Verkehrsbehinderungen in Grenzen gehalten, das soll auch weiterhin so bleiben. Ein wichtiger Meilenstein fĂŒr die kĂŒnftige Erreichbarkeit des Volksgartens ist der Baustart fĂŒr den Parkplatz beim Welios im August. Um auch öffentlich bequem dorthin zu kommen, ist die Erhaltung der Almtalbahn unbedingt notwendig!â
Bildtext Gruppenbild 1:
V.l. Ing. Frederik Leblhuber (Fa. Swietelsky), Prok. Ing. Thomas Pammer (Fa. Held & Francke), VizebĂŒrgermeister Gerhard KroiĂ, BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl, VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger, Stadtrat Stefan Ganzert, Dipl.-Ing. Dominik Scheuch (Fa. YEWO LANDSCAPES GmbH) und Ing. David Schneider, MBA (Stadt Wels, Abteilungsleiter-Stv. Baudirektion).
Bildtext Gruppenbild 2:
V.l. Stadtrat Stefan Ganzert, VizebĂŒrgermeister Gerhard KroiĂ, Dipl.-Ing. Dominik Scheuch, BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl, Prok. Ing. Thomas Pammer und VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger.
Bildhinweise: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).
Das Projekt wurde mit Hilfe von Mitteln der EU in Höhe von 80.000 Euro umgesetzt.
