StadtarchÀologie
Wels ist eine Stadt, deren Besiedlungsgeschichte bis in die Jungsteinzeit zurĂŒck reicht. In der Römerzeit war die Stadt ein Zentralort der Provinz Noricum. Dies fĂŒhrt dazu, dass man ab dem Mittelalter bei Grabungsarbeiten immer wieder archĂ€ologische Funde machte. Wirklich beachtet wurden diese jedoch erst ab dem Ende des 19. Jahrhunderts. Bei einigen der groĂen Bauprojekte jener Zeit (Kreisgericht â heute Landesgericht; Bau der Lokalbahn Richtung Aschet) kamen Funde der Römerzeit in groĂer Anzahl und von hoher QualitĂ€t (MosaikfuĂböden etc.) zum Vorschein.
Diese Funde wurden von engagierten BĂŒrgern und Angestellten der Stadt gesammelt und bildeten den Grundstein des Welser Stadtmuseums. Dieses eröffnete schlieĂlich 1904 in den RĂ€umen der damaligen Sparkasse Wels (PollheimerstraĂe 17).
In den nÀchsten Jahrzehnten erfolgte die archÀologische TÀtigkeit weiterhin eher in der Form von Baubegleitungen. D.h. die Museumsmitarbeiter beobachteten die diversen Baustellen im Stadtgebiet und sammelten und dokumentierten eventuell auftretende Funde.
Erst in den letzten 40 Jahren wurden zahlreiche den wissenschaftlichen Standards entsprechende archĂ€ologische Ausgrabungen durchgefĂŒhrt. Zumeist handelte es sich um Notgrabungen, also Ausgrabungen, die aufgrund einer bevorstehenden BaumaĂnahme nötig wurden. Der Umfang reichte von einigen Stunden bis zu mehrmonatigen Grabungen. Die wissenschaftliche Leitung der Grabungen oblag dabei den ArchĂ€ologinnen des Stadtmuseums Wels. UnterstĂŒtzt wurden sie von Ferialpraktikanten und Studenten sowie von freiwilligen Helfern des Vereins âRömerweg Wels Ovilavaâ.
So konnten umfangreiche Einblicke in das römische Wels, seine Entwicklung und Ausdehnung gewonnen werden. Im Laufe der Jahrzehnte ist so ein dichtes Netz an archÀologischen Informationen entstanden, welches im digitalen Stadtplan des römischen Wels abrufbar ist.
Das Team der StadtarchĂ€ologie steht Interessierten sowie Bauwerbern gerne fĂŒr Anfragen und Beratung zu VerfĂŒgung und unterstĂŒtzt im Kontakt mit dem Bundesdenkmalamt sowie archĂ€ologischen Grabungsfirmen.