Projekt "StoP" - Stadtteile ohne Partnergewalt in Wels
Mit dabei sind mehrere FrauenhÀuser wie beispielsweise in Wels, Linz, Amstetten und Innsbruck sowie Frauenberatungsstellen in Vorarlberg und im Burgenland und drei weitere Wiener Bezirke.
Das aus Deutschland stammende Projekt wird seit 2019 im Bezirk Margareten in Wien (ĂŒber den Verein âAutonome FrauenhĂ€user Ăsterreichsâ) erfolgreich umgesetzt. Es zielt auf Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Nachbarschaft im Wohnkontext ab und ist ein Gemeinwesen-orientiertes Projekt im sozialen Raum des Wohnumfeld und der Nachbarschaft.
Das Projekt âStoPâ hat sich zum Ziel gesetzt, Gewaltbetroffene und soziale Netzwerke in Stadtteilen in der Art zu stĂ€rken, damit Partnergewalt nicht verschwiegen, ignoriert oder toleriert wird. Scham oder fehlende Informationen hindern oftmals Betroffene, darĂŒber zu sprechen, sich Hilfe zu holen oder die Polizei anzurufen. Wenn die aufmerksame und informierte Nachbarschaft Hilfe anbietet und wenn das Thema Partnergewalt öffentlich angesprochen wird, dann kann Gesundheit und Leben gerettet werden. Handlungsstrategien gegen Gewalt an Frauen mĂŒssen dort ansetzen, wo die Gewalt stattfindet, also direkt im unmittelbaren Lebensbereich der Menschen. An dieser Stelle existiert eine LĂŒcke in der Gewaltschutzarbeit.
Aus Sicht von Frauenreferentin VizebĂŒrgermeisterin Silvia Huber braucht es daher einen Handlungsansatz, der auf den Aufbau bzw. die Stabilisierung sozialer Kontakte und Netzwerke abzielt und Frauen dahingehend unterstĂŒtzt und stĂ€rkt. âStoPâ konzentriert sich auf das Gemeinwesen und möchte einen offenen Umgang mit dem Thema Partnergewalt schaffen und das Potenzial sozialer, lokaler NahrĂ€ume nutzen. Denn: Nachbarn haben unter anderem den Vorteil kurzer Wege. Sie sind in Krisensituationen schnell erreichbar. In der Regel sind sie zumeist selbst direkt oder indirekt beteiligt (hören, sehen, ahnen usw.) und fĂŒhlen sich teilweise direkt betroffen (Ărger, Angst, Irritation, Sorge, Empathie). Eine aufgeklĂ€rte und handlungswillige Nachbarschaft kann lebensrettend und gewaltreduzierend wirken. Hier setzt der nachbarschaftsbezogene Interventionsansatz von âStoPâ an.
Statement VizebĂŒrgermeisterin Silvia Huber: âEs freut mich ganz besonders, dass es ĂŒber die gute Kooperation mit dem âVerein Autonome FrauenhĂ€user Ăsterreichsâ, die sich ebenso im Projekt MARVOW zeigt, nun das Projekt âStoPâ ĂŒber das Frauenhaus Wels nach Wels geholt werden kann. Es zeigt, was kooperative und gemeinsame Arbeit der Institutionen möglich macht â und darauf können wir stolz sein.â
Im Bild (v.l.):
VizebĂŒrgermeisterin Silvia Huber, Gabriele Oberlinninger (GF Frauenhaus Wels) und Frauenbeauftragte Claudia Glössl, MAS MSc MA.