Massentestungen keine olympische Disziplin - Bund soll alle Kosten übernehmen
Dies entspricht insgesamt 13,46 Prozent der Welser Bevölkerung. Insgesamt 24,52 Prozent (2.124) der Teilnehmer kamen ohne Anmeldung zur Testung ins Messegelände.
Zu den Ursachen der geringen Teilnahme an der Massentestungen gibt es keine statistischen Zahlen. Diese können laut Bürgermeister Dr. Andreas Rabl aber unter anderem in der sozio-ökonomischen Zusammensetzung der Bevölkerung (Arbeiter gingen beispielsweise nicht testen, um den Job nicht zu gefährden) liegen. Auch ein Zusammenhang mit einem Migrationshintergrund ist vorstellbar, da nach den österreichweit gemachten Behörden-Beobachtungen nur ein geringer Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund testen war. Weiters war für viele Bürger auch die Sinnhaftigkeit der Testung nicht ersichtlich, da diese nur eine Momentaufnahme darstellt.
Die Altersverteilung der Testteilnehmer sieht in Wels folgendermaßen aus:
6 bis 19 Jahre: 5,42 Prozent
20 bis 29 Jahre: 9,65 Prozent
30 bis 39 Jahre: 10,81 Prozent
40 bis 49 Jahre: 10,87 Prozent
50 bis 59 Jahre: 18,94 Prozent
60 bis 69 Jahre: 20,83 Prozent
70 bis 79 Jahre: 17,44 Prozent
80 bis 89 Jahre: 5,66 Prozent
Über 90 Jahre: 0,39 Prozent
Bei 33 Personen (0,38 Prozent der Getesteten) fiel der Antigentest positiv aus, bei ihnen wurde unmittelbar danach vor Ort ein PCR-Test durchgeführt. Jeder positiv Getestete wurde mündlich abgesondert (Quarantäne), das Ergebnis des PCR-Tests wird in einem Labor ausgewertet und innerhalb von maximal 48 Stunden mitgeteilt. Die vorliegenden PCR-Testergebnisse für die ersten drei Testtage zeigen, dass die 24 am Freitag, Samstag und Sonntag beim Antigentest positiv getesteten Personen auch beim PCR-Test positiv getestet wurden. Für die 9 Personen, die am Montag positiv getestet wurden, sind die Ergebnisse des PCR-Tests noch ausständig.
In Summe standen 114 städtische Mitarbeiter, 64 Mitglieder der Feuerwehr Wels sowie zahlreiche Bundesheer-Mitarbeiter und Mitglieder des Roten Kreuzes an den vier Testtagen im Einsatz. Die Abwicklung der Testung erfolgte reibungslos. Wels war übrigens die einzige Stadt, bei der die Möglichkeit bestand, unmittelbar nach einem positiven Antigentest sofort einen PCR-Test vor Ort durchzuführen.
Für die Hallenmiete im Messegelände fallen der Stadt Wels Kosten von 117.000 Euro an. Sämtliche anderen Kosten werden gemäß COVID-19-Zweckzuschussgesetz von Bund beziehungsweise Land OÖ getragen. Die Kosten der Shuttlebusse betragen rund 15.000 Euro. Das Angebot der kostenlosen Busse wurde allerdings kaum genutzt: Insgesamt fuhren weniger als 100 Fahrgäste vom Kaiser-Josef-Platz ins Messegelände und retour.
Allgemeine Corona-Situation in Wels
Momentan sind in Wels 146 Personen COVID-19-positiv, das sind 2,34 Fälle in Promille zur Gesamtbevölkerung. Seit Beginn der Corona-Pandemie im heurigen Frühjahr wurden insgesamt 2.857 Personen positiv in Wels getestet (Quelle: Land Oberösterreich, Dienstag, 15. Dezember, 08:00 Uhr.).
Im Klinikum Wels-Grieskirchen sind derzeit 92 Personen mit COVID-19 hospitalisiert (Normalstation), davon 36 Welser. 15 Personen sind mit COVID-19 auf der Intensivstation, davon 4 Welser.
Zitate
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern sowie den Einsatzorganisationen für die reibungslose Abwicklung der Testung. Die Stadt hat damit einen großartigen Zusammenhalt unter Beweis gestellt. Gleichzeitig warne ich aber davor, die Massentests als olympische Disziplin zu betrachten und die Teilnahmezahlen miteinander zu vergleichen. Es geht nicht um einen Wettbewerb, sondern um die Gesundheit unserer Bevölkerungen. Unabhängig davon, ob Massentests sinnvoll sind oder nicht, ist es jedenfalls notwendig, dass der Bund sämtliche Kosten der Testung übernimmt. Die Stadt darf aufgrund der Massentests nicht auf hunderttausenden Euro Kosten sitzen bleiben.“
Gesundheitsreferentin Vizebürgermeisterin Silvia Huber: „Die Rückmeldungen der Bevölkerung zur Abwicklung Massentestung waren äußerst positiv. Vielen Dank an die Mitarbeiter der Stadt Wels, das Rote Kreuz, das Bundesheer sowie die Freiwillige Feuerwehr und alle anderen Beteiligten für die vorbildliche Organisation und Durchführung.