Corona: Arbeitsmarktgipfel bringt erste Ergebnisse
Bildung ist der SchlĂŒssel fĂŒr einen erfolgreichen Start in die Arbeitswelt, darin waren sich alle Teilnehmer einig. Karin Lang prĂ€sentierte sehr deutlich in ihren AusfĂŒhrungen den auf Fakten basierenden Bildungsstand der Welser SchĂŒler. RĂŒckblickend ist festzustellen, dass die Zeit des schulischen Lockdown ab Montag, 16. MĂ€rz an den SchĂŒlern nicht spurlos vorĂŒbergegangen ist, es wurden bei SchĂŒlern mit Lernschwierigkeiten auch RĂŒckschritte festgestellt, wenn die UnterstĂŒtzung durch die Familien nicht ausreichend vorhanden waren. Aktuell werden im Unterricht deshalb die pĂ€dagogischen Leitlinien der Bildungsdirektion fĂŒr OĂ im individuellen Lernen umgesetzt, um alle SchĂŒler zu fördern, vor allem auch die SchĂŒler mit Defiziten in der deutschen Sprache.
AMS-Chef Othmar Kraml wagte keine Prognose fĂŒr die nĂ€chsten Monate, dafĂŒr sei es noch zu frĂŒh und zu viele Fragen offen. Die AntrĂ€ge auf Kurzarbeit sind zwischenzeitlich allerdings zurĂŒckgegangen. Bis jetzt haben 1.819 Betriebe im Bezirk Wels ihre Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet, das betrifft insgesamt 61.613 Menschen. 56 Prozent der Betriebe sind in der Stadt Wels ansĂ€ssig.
Im August waren insgesamt 5.511 Menschen im Bezirk Wels arbeitslos gemeldet, das sind 36,6 Prozent mehr als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die gröĂte Gruppe bilden die 25- bis 50-JĂ€hrigen mit 3.042 Arbeitslosen. AuffĂ€llig scheinen die Zahlen bei den Lehrstellen: Hier stehen 228 Suchenden 148 offene Stellen gegenĂŒber. Viele Jugendliche erfĂŒllen die Anforderungen der Firmen oftmals nicht, vor allem die sogenannten Soft Skills sind meist unzureichend.
Mag. Franz Edlbauer (WKOĂ) bekrĂ€ftigte, dass die Wirtschaft laufend ArbeitskrĂ€fte suche, diese jedoch am Arbeitsmarkt nicht verfĂŒgbar seien. Die Wirtschaftstreibenden verstehen nicht, warum es in der Stadt Wels trotz höherer Arbeitslosigkeit immer noch fast 1.500 unbesetzte Stellen gibt.
Mag. Margit Göbl, Leiterin der AK-Bezirksstelle Wels, fordert deshalb die Förderung des bestehenden Jugendnetzwerkpaktes. Da aufgrund von Corona derzeit die Berufsorientierungsveranstaltungen nicht stattfinden können, werden im kommenden Schuljahr die Mitarbeiter des AMS direkt an die Schulen gehen, um die SchĂŒler gut zu erreichen.
Sozialreferentin VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger fordert mehr Jobcoaching fĂŒr die Jugendlichen. Bildungsstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, MBA fordert den weiteren Ausbau der Ganztagsschulen, auch in den Stadtteilen. Die Ganztagsschulen sollten zudem, wenn möglich kostenfrei oder zumindest beitragsreduziert sein. Weiters fordert Reindl-Schwaighofer den Ausbau der Schulsozialarbeit und die UnterstĂŒtzung der Stadt bei der Elternarbeit.
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl stimmt dem Ausbau der Ganztagsschulen zu. Derzeit sind aber 206 PlĂ€tze in den ganztagsgefĂŒhrten Schulen frei, diese sollen im Rahmen einer schulĂŒbergreifenden Ganztagesbetreuung besser ausgenĂŒtzt werden. Der BĂŒrgermeister hat diesbezĂŒglich eine Konzepterstellung in Auftrag gegeben. AuĂerdem wird ein Tarifvergleich fĂŒr die Nachmittagsbetreuung mit anderen StĂ€dten, wie Linz und Steyr, durchgefĂŒhrt.
Wirtschaftsstadtrat Peter Lehner will die Wirtschaft weiter stĂ€rken. DafĂŒr brauche es eine Dotierung eines GrĂŒnderfonds zur UnterstĂŒtzung von GrĂŒndungen und Ăbernahmen, eine Beschleunigung von Widmungsverfahren und von Verfahren zur Erstellung von BebauungsplĂ€nen, ein Vorantreiben der Nordumfahrung, um die Entwicklung eines Betriebsbaugebietes zu ermöglichen, sowie die StĂ€rkung des Bildungsstandortes Wels in allen Bereichen. Dazu zĂ€hlt vor allem auch, sich fĂŒr den Standort der neuen Technischen UniversitĂ€t am Standort Wels stark zu machen.
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âBildung und die deutsche Sprache sind Grundvoraussetzungen fĂŒr einen guten Job. Darauf mĂŒssen wir unser Hauptaugenmerk legen.â
Bildhinweise: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).