Welser Museumsherbst startet mit groĂem Römerfest
Zeitreise nach Ovilava
In und um das Stadtmuseum Minoriten (Minoritenplatz 4) kann am Samstag, 20. September von 10:00 bis 18:00 Uhr in die Römerzeit und das Leben in Wels vor 1.900 Jahren eingetaucht werden. Ovilava war zu dieser Zeit die wichtigste Stadt in der römischen Provinz Noricum. Im Mittelpunkt stehen die römischen LegionĂ€re der Legio XV Apollinaris, die ihr Lager Am Zwinger aufschlagen. Dort gibt es Einblicke in AusrĂŒstung, Exerzieren und Ausbildung. Weiters stehen SchieĂĂŒbungen, die Vermessung eines Lagerplatzes sowie eine KriegserklĂ€rung mit Anrufung der Götter am Programm.
Am SchieĂerhofplatz findet ein römischer Markt statt â unter anderem mit Speisen nach antiken Rezepten, Bier und römischem Wein sowie Schmuck nach antiken Vorbildern. ArchĂ€ologen informieren ĂŒber die laufenden Ausgrabungen am Thalheimer Reinberg, und am Minoritenplatz parkt der stĂ€dtische Wissensbus mit passender LektĂŒre zur Römerzeit. In den Minoriten gibt es bei freiem Eintritt eine Sonderausstellung zu aktuellen Grabungsfunden und fĂŒr Kinder eine Schreibstube. Dazwischen sorgen FĂŒhrungen durch die archĂ€ologische Sammlung in den Minoriten fĂŒr Abwechslung.
Weitere Veranstaltungen
Wer sich besonders fĂŒr die erwĂ€hnten Ausgrabungen interessiert, sollte die Minoriten am Donnerstag, 2. Oktober um 18:30 Uhr besuchen. Unter dem Motto âVilla in Bestlage mit Mosaikenâ informieren die archĂ€ologischen Experten bei einem Vortrag (Eintritt: 3 Euro) noch detaillierter als beim Römerfest ĂŒber die bisherigen Ergebnisse. Es muss ein prachtvolles Anwesen einer wohlhabenden römischen Familie gewesen sein, das einst auf der markanten Terrasse auf dem Reinberg standâŠ
Auch heuer beteiligt sich das Stadtmuseum Wels mit beiden HĂ€usern an der österreichweiten Langen Nacht der Museen. Am Samstag, 4. Oktober werden von 18:00 bis 24:00 Uhr neben den abwechslungsreichen Ausstellungen mehrere Sonderveranstaltungen geboten. Mit nur einem Ticket (Preis: 7 Euro) können alle in der Region teilnehmenden Museen besucht werden. NĂ€here Infos dazu gibt es per E-Mail unter m@wels.gv.at oder unter Tel. +43 7242 235 7350. Alle teilnehmenden Museen finden Interessierte darĂŒber hinaus unter langenacht.orf.at im Internet.
In Stadtmuseum Burg (Burggasse 13) lĂ€dt unter dem Titel âSchneller â Weiter â Höherâ eine RĂ€tsel-Rallye ein, das Thema Verkehr durch die Jahrhunderte zu ergrĂŒnden. Eine bunte Zusammenstellung von historischen Filmaufnahmen zeigt interessante Einblicke in das Geschehen der Stadt Wels von 1925 bis 1985. Im Kaiser-Panorama vermitteln Stereofotografien einen dreidimensionalen Seheindruck von Ansichten der Stadt Wels um 1910. Im Rahmen des Gedenkjahres â80 Jahre Kriegsendeâ gibt es eine KurzfĂŒhrung (20:00 Uhr) und eine Lesung (20:30 Uhr) zu diesem Thema.
In den Minoriten können Jung und Alt bei einer Schnitzeljagd (18:00 bis 21:00 Uhr) die Römerzeit erkunden und so manch Erstaunliches aus der Geschichte von Ovilava erfahren. FĂŒhrungen (19:00 und 21:30 Uhr) durch das Museum erklĂ€ren das Leben der Bevölkerung zur Römerzeit. Die Sonderausstellung âNeues entdeckenâ zeigt archĂ€ologische Funde aus der Grabung auf dem GelĂ€nde des ehemaligen Lokalbahnhofs/Quester, die ArchĂ€ologinnen des Museums geben dazu Auskunft.
Antike Amulette können die Teilnehmer der Workshops am Freitag, 10. Oktober von 13:00 bis 16:30 Uhr und am Samstag, 11. Oktober von 14:00 bis 16:30 Uhr in den Minoriten basteln. Ob als KettenanhĂ€nger, am Armband oder an der Schultasche â alles ist möglich! Ohne Anmeldung, ohne Vorkenntnisse: Einfach kommen und mitwerkeln! Der Eintritt betrĂ€gt 7 Euro fĂŒr Erwachsene und 3 Euro fĂŒr Kinder, Familien bezahlen 14 Euro.
Am Donnerstag, 23. Oktober um 19:00 Uhr findet in der Burg der zweite Vortrag von Mag. Michael Kitzmantel (Stadtarchiv) anlĂ€sslich 80 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg statt. Diesmal geht es um das Thema âWels 1945-1948: Alltag in TrĂŒmmernâ: Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes begann in einer verwĂŒsteten Stadt die Phase des Wiederaufbaus. Die kommenden Monate und Jahre waren geprĂ€gt von den ersten politischen Weichenstellungen, Phasen der Entnazifizierung, der Errichtung von Strukturen unter der Besatzungsmacht USA und dramatischen VersorgungsengpĂ€ssen. Das Volksfest 1948 markierte das Ende der gröĂten Not der unmittelbaren Nachkriegszeit.
AbschlieĂend kommt wieder der archĂ€ologische Fund am Reinberg ins Spiel: Bei der âVilla in Bestlageâ wird nochmals fĂŒr drei Wochen eine Grabung stattfinden. Ein geplanter Suchschlitz soll Aufschluss ĂŒber mögliche zukĂŒnftige Funde geben. Interessierte haben nur bei Schönwetter am Sonntag, 26. Oktober von 12:00 bis 15:00 Uhr die Möglichkeit, bei einem weiteren Tag der offenen Ausgrabung die neuesten Ergebnisse zu erfahren und die einzigartigen Mosaik-Funde zu bestaunen.
Geöffnet sind beide HĂ€user des Stadtmuseums regulĂ€r Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr, Samstag von 14:00 bis 17:00 Uhr sowie Sonn- und Feiertag von 10:00 bis 16:00 Uhr. Der nĂ€chste SchlieĂtag ist in den Herbstferien am Samstag, 1. November (Feiertag Allerheiligen). NĂ€here allgemeine Informationen finden Interessierte unter wels.at/stadtmuseum im Internet.
Stadtrat Dr. Martin Oberndorfer (Wirtschaft und Wissen): âOvilava lebt: Und das nicht nur alle zwei Jahre beim groĂen Römerfest fĂŒr die ganze Familie, sondern ganzjĂ€hrig in der archĂ€ologischen Sammlung im Stadtmuseum Minoriten. Der Sensationsfund der Villa am Reinberg ist ein weiterer Beweis fĂŒr das reichhaltige römische Erbe von Wels und sollte in geeigneter Form erhalten werden!â
Bildhinweise: Stadtmuseum Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).