Masterplan Friedhof - die nÀchsten Schritte
Was ist bereits geschehen?
Beispiele fĂŒr Neuerungen in den vergangenen Jahren sind
ein neuer Verabschiedungsplatz,
ein Baumbestattungsfeld,
die Erneuerung/Erweiterung des Urnenganges vom evangelischen zum katholischen Friedhof,
barrierefreie Wasserstellen,
die Sanierung der Treppen, der Tore und der Friedhofsmauer,
neue Pult-UrnengrÀber und
eine neue Beschilderung.
Was tut sich in nÀchster Zeit?
Einen neuen Mieter erhalten die bis Ende 2024 von der Finalit Komplett-Steinpflege GmbH genutzten GeschĂ€ftsrĂ€umlichkeiten auf der Liegenschaft der Friedhofsverwaltung (FriedhofstraĂe 67): Wie der Stadtsenat am Mittwoch, 15. Oktober einstimmig beschloss, mietet die Gartenfachmarkt Dopetsberger GmbH das GebĂ€ude mit Ausnahme der öffentlichen WC-Anlagen fĂŒr 30 Jahre. Das Welser Unternehmen wird diese rund 450 Quadratmeter groĂe NutzflĂ€che in weiterer Folge sanieren und von der bisherigen FriedhofsgĂ€rtnerei (FriedhofstraĂe 63) dorthin ĂŒbersiedeln. Deren GebĂ€ude soll danach abgerissen und an dessen Stelle durch die Bestattung Wels GmbH ein neues errichtet werden. Dort soll auch die Friedhofsverwaltung eine zeitgemĂ€Ăe Bleibe erhalten.
Weiterhin bestehen bleibt der Dopetsberger-Blumenkiosk an der Friedhofsmauer (EbenhochstraĂe 4). Der Namensgeber der StraĂe wird ĂŒbrigens auch ein Ehrengrab erhalten, der Umwidmungsbeschluss der bestehenden RuhestĂ€tte fiel im Gemeinderat am Montag, 20. Oktober einstimmig. Dr. Alfred Ebenhoch (1855-1912) war 1895 bis 1907 Landeshauptmann von Oberösterreich und anschlieĂend 1907 bis 1908 Ackerbauminister in der Ăsterreichisch-Ungarischen Monarchie. In beiden Funktionen hat er sich sehr um Wels verdient gemacht â Stichworte landwirtschaftliche Entwicklung, Bildungsreform und wirtschaftliche Entwicklung. Beispiele bestehender EhrengrĂ€ber sind jene der BĂŒrgermeister Leopold Bauer, Johann Schauer, Camillo Schulz, Karl Richter, Dr. Karl Aubert Salzmann, Leopold Spitzer und Karl Bregartner sowie der Unternehmerfamilien Blaimschein und Hinterschweiger.
Was ist darĂŒber hinaus vorgesehen?
Im Zuge der Masterplan-Umsetzung sind fĂŒr die kommenden Jahre folgende weitere Projekte geplant:
1. Baumbestattung GrÀberfeld 26 V
Am GrĂ€berfeld 26 V soll eine rund 1.350 Quadratmeter groĂe neue FlĂ€che fĂŒr Baumbestattungen samt BĂ€umen, StrĂ€uchern, Sitzmöglichkeiten und einer Ăbersichtstafel entstehen. Damit trĂ€gt die Stadt der immer gröĂer werdenden Nachfrage nach einer Feuerbestattung Rechnung.
2. Wegesanierung
Im Zuge des Masterplans beginnt noch heuer die Sanierung der Wege: Besonders geht es um jenen im Norden des Areals samt Böschung sowie einzelne neuralgische Kreuzungsbereiche. DafĂŒr sind 2025 145.000 Euro sowie 2026 und 2027 jeweils weitere 50.000 Euro vorgesehen.
3. Erweiterung Urnengang
Der bestehende Urnengang soll um vier zusĂ€tzliche UrnenwĂ€nde ergĂ€nzt und damit vervollstĂ€ndigt werden. Jede der neuen WĂ€nde verfĂŒgt ĂŒber sechs Nischen, die Platz fĂŒr bis zu vier Urnen ohne Ăberurne oder fĂŒr zwei Urnen mit Ăberurne bieten. Insgesamt entstehen dadurch 24 neue Nischen mit einer GesamtkapazitĂ€t von bis zu 96 UrnenplĂ€tzen.
4. Urnenstelen-Feld
Am GrÀberfeld 41 ist auf einer FlÀche von 350 Quadratmetern ein pietÀtvoll gestaltetes GrÀberfeld mit Urnenstelen vorgesehen. Auch hier sind in den kommenden Jahren Sitzmöglichkeiten sowie ergÀnzende Baumbepflanzungen und StrÀucher geplant.
5. KindergrÀberfeld
Das KindergrĂ€berfeld 38 wird in Zusammenarbeit mit einem Landschaftsplaner verschönert und mit neuen Sitzgelegenheiten versehen, um das stille Erinnern wĂŒrdiger zu gestalten.
6. Terrassenfriedhof
Sukzessive grĂŒner wird das momentan fast durchgĂ€ngig betonierte GrĂ€berfeld 29 (vulgo Terrassenfriedhof): Aufgelassene GrĂ€ber werden entsiegelt und mit einem BĂ€umchen bepflanzt.
7. Tierfriedhof
Völlig neu am Welser Friedhof ist die mittelfristig im nördlichen Teil geplante Errichtung eines Tierfriedhofs auf einer FlĂ€che von rund 2.000 Quadratmetern. Damit soll Tierhaltern ein wĂŒrdevoller Ort des Abschiedes und des Gedenkens fĂŒr ihre verstorbenen Vierbeiner geboten werden.
Informationen rund um Allerheiligen
Rund um Allerheiligen und Allerseelen gibt es in Wels mehrere Gedenkveranstaltungen: Den Anfang macht am Sonntag, 26. Oktober um 10:30 Uhr beim Donauschwabendenkmal (Am Zwinger) der Kulturverein der Heimatvertriebenen mit einer Gedenkstunde. Am Freitag, 31. Oktober folgt um 10:00 Uhr die MilitĂ€rische Allerseelenfeier der Garnison Wels des MilitĂ€rkommandos Oberösterreich am Friedhof (FriedhofstraĂe 67). Um 19:00 Uhr findet in der Sigmarkapelle (Am Zwinger) eine Gedenkstunde des Traditionscorps Hessenbund k.u.k. IR.14 Wels fĂŒr die Gefallenen beider Weltkriege statt. Am Samstag, 1. November gibt es um 14:30 Uhr einen Ăkumenischen Gottesdienst mit GrĂ€bersegnung am Friedhof und am Sonntag, 2. November um 10:30 Uhr einen Gottesdienst zum Gedenken an die Verstorbenen und Gefallenen in der Stadtpfarrkirche (Pfarrgasse 27).
Auch im heurigen Jahr finanziert Friedhofsreferent Stadtrat Ralph SchĂ€fer, MSc die Kerzen fĂŒr die mehr als 200 SozialgrĂ€ber am Welser Friedhof. Auf diese Weise erhalten auch die Verstorbenen in den SozialgrĂ€bern rund um Allerheiligen ein wĂŒrdiges Andenken. Der traditionelle Allerheiligenmarkt findet heuer von Dienstag, 28. Oktober bis Sonntag, 2. November jeweils von 08:00 bis 18:00 Uhr statt. Die StandplĂ€tze befinden sich wie ĂŒblich am Gehsteig an der Nordseite der FriedhofstraĂe und an der Ostseite der Osttangente sowie auf den abgesperrten FlĂ€chen am Parkplatz vor dem Friedhof.
Zahlen und Fakten
Der Friedhof der Stadt Wels wurde im Jahr 1886 gegrĂŒndet. Erweiterungen gab es in den Jahren 1917, 1965 und 1975 sowie sukzessive seit den 1980er Jahren. Heute ist der Friedhof die einzige öffentliche Bestattungsanlage der Stadt und mit rund 13,6 Hektar zugleich die gröĂte Welser Parkanlage. Er beherbergt derzeit rund 18.500 GrabstĂ€tten. Diese teilen sich wie folgt auf:
8.000 FamiliengrÀber (inklusive WiesengrÀber, ungefÀhre Zahl)
1.500 WandgrÀber
6.000 ReihengrÀber
1.500 UrnengrÀber
1.500 âSondergrĂ€berâ (OrdensgrĂ€ber, SoldatengrĂ€ber, Kriegsopfer etc.)
40 GrĂŒfte
Von den rund 500 Bestattungen pro Jahr erfolgen rund 90 Prozent in bereits vorhandene Grabstellen. Die verbleibenden zehn Prozent â also rund 50 Bestattungen pro Jahr â erfordern neue Grabanlagen. Derzeit bestehen Reserven fĂŒr rund 1.000 Grabstellen, davon etwa 500 im Verband der bestehenden ReihengrĂ€berfelder und 500 in (noch) nicht belegten GrĂ€berfeldern. 30 bis 50 Grabstellen pro Jahr werden durch RĂŒckgabe frei. Unter der Annahme eines mittleren Bevölkerungswachstums von 5 Prozent (Quelle: Statistisches Jahrbuch der Stadt Wels) ist fĂŒr die kommenden zwei bis drei Jahrzehnte von keinem unmittelbaren Erweiterungsbedarf auszugehen. Der Friedhof ist ganzjĂ€hrig von 06:00 bis 21:00 Uhr zugĂ€nglich, allgemeine Infos sind unter wels.at/friedhof zu finden.
Zitate
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âUnser Stadtfriedhof ist ein Ort des Abschieds von den Verstorbenen und des pietĂ€tvollen Gedenkens an unsere Liebsten. Gleichzeitig erfĂŒllt er als gröĂte öffentliche GrĂŒnflĂ€che eine mehr denn je wichtige Funktion, um das urbane Klima stabil zu halten. Beides erfordert laufende Investitionen, die im Masterplan Friedhof sukzessive umgesetzt werden.â
Friedhofsreferent Stadtrat Ralph SchĂ€fer, MSc: âIn den vergangenen Jahren konnten bereits zahlreiche im Masterplan Friedhof erarbeitete Verbesserungen umgesetzt werden. Nun gilt es, die nĂ€chsten Vorhaben anzugehen. Das Hauptaugenmerk gilt dabei der Schaffung zusĂ€tzlicher Möglichkeiten fĂŒr Urnenbestattungen, weil in diesem Bereich die Nachfrage nach wie vor steigend ist. DarĂŒber hinaus kommen laufend neue BĂ€ume hinzu, um fĂŒr die Besucher mehr SchattenplĂ€tze zu schaffen.â