Den EPD berechnet die Arbeiterkammer Oberösterreich jährlich anhand von Daten der Statistik Austria (Lohnsteuerstatistik 2023, Stand Dezember 2024). Das Einkommen von Männern beträgt auf dieser Basis pro Jahr im Schnitt 63.451 Euro (2024: 59.258 Euro), jenes der Frauen 53.128 Euro (2024: 49.438 Euro). Für Einkommensgleichheit wäre ein Plus von 19,4 Prozent (2024: 19,9 Prozent) nötig.

Durch die strukturellen Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt ist die Situation in Wels-Stadt etwas besser: Für hier beschäftigte Frauen gilt der Freitag, 7. November als EPD. Dies entspricht 55 Gratis-Arbeitstagen und einem notwendigen Plus von 18,1 Prozent. Im Land Oberösterreich war der EPD bereits am Sonntag, 19. Oktober, und das erforderliche Plus beträgt 25,3 Prozent.

Um die weibliche Bildungs-Aufholjagd der vergangenen Jahrzehnte auch am Arbeitsmarkt entsprechend abzubilden, wäre neben einer gerechten Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit die Umsetzung der Lohntransparenz sehr hilfreich. Denn mit dieser könnten Frauen und Männer Gehälter direkt vergleichen und aktiv gegen Ungerechtigkeiten vorgehen. Die Lohntransparenz ist daher auch ein Schwerpunkt bei der heurigen vom Frauenausschuss im Österreichischen Städtebund koordinierten Aktion, an der sich wie jedes Jahr auch die Stadt Wels als sehr aktives Mitglied beteiligt.

Der Informationsfolder enthält zentrale Ergebnisse der aktuellen Zeitverwendungsstudie und weiterführende Infos. Im neu aufgelegten Haushaltsplan nimmt die mentale Last einen noch stärkeren Platz ein. Diese bezeichnet unsichtbare Aufgaben in der Familie und Paarbeziehung (Daran-Denken, Planen, Koordinieren und Organisieren vieler wichtiger Dinge) und lastet in der Regel auf den Schultern der Frau. Der Plan ist hilfreich, um eine Diskussion über Aufgaben zu Hause anzustoßen und diese fair und gerecht aufzuteilen. Zusätzlich gibt es ein Schwammtuch, das Männer darauf aufmerksam machen soll, ihren Teil der Hausarbeit und Care-Arbeit zu übernehmen. Das Infomaterial wird bei vielen Aktionen – in Gruppen- und Einzelgesprächen sowie bei Veranstaltungen – verteilt und diskutiert.

Schließlich hat der Städtebund-Frauenausschuss auch wieder ein Video produziert: Dieses ist unter www.youtube.com/watch?v=aa-UEo96kLc – und zusätzlich wie immer in Kooperation mit dem Programmkino (Pollheimerstraße 17) vor dessen Vorstellungen Anfang November – zu sehen.

Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger: „Jedes Jahr rücken wir mit dem Equal Pay Day ein kleines Stück näher an echte Gleichstellung. Lohntransparenz und Fairness sind hier der Schlüssel, um die Lücke Schritt für Schritt zu schließen.“

Im Bild (v.l.):
Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger und Frauenbeauftragte Claudia Glössl, MAS MSc MA.

Bildhinweis: Stadt Wels (bei Nennung Abdruck honorarfrei).