Römerzeit
Die Römerzeit in Wels stellt einen bedeutenden Abschnitt in der Stadtgeschichte dar. Unter dem Namen Ovilava entwickelte sich Wels ab etwa 15 n. Chr. zu einem wichtigen Handelszentrum und Verwaltungsmittelpunkt im Römischen Reich. FĂŒr mehrere Jahrhunderte, bis ins 5. Jahrhundert, war Ovilava eine blĂŒhende Stadt im Herzen der römischen Provinz Ufernorikum.
Besonders in den ersten beiden Jahrhunderten unter römischer Herrschaft erlebte die Region eine Phase des Wohlstands. Dank der gĂŒnstigen Lage an mehreren Verkehrswegen wurde Ovilava zu einem zentralen Verkehrsknotenpunkt. Unter Kaiser Hadrian (117â138 n. Chr.) erhielt die Stadt das Stadtrecht (Municipium), was ihre Bedeutung noch weiter erhöhte. SpĂ€ter wurde sie durch Kaiser Diokletian (284â305 n. Chr.) zur Provinzhauptstadt von Ufernorikum erhoben.
Die Ausstellung im Stadtmuseum Wels lĂ€sst diese Zeit auf spannende Weise lebendig werden. Besucher entdecken eine nachgebaute römische StraĂe, verschiedene WerkstĂ€tten wie eine Schmiede und Töpferei sowie ein rekonstruiertes römisches Wohnhaus. Diese Stationen veranschaulichen anschaulich das Alltagsleben der Römer in Ovilava.
DarĂŒber hinaus widmet sich die Ausstellung auch der Religion, dem Grabkult und der facettenreichen Götterwelt der Römer. Die detailreichen FundstĂŒcke und Inszenierungen geben spannende Einblicke in eine vergangene Hochkultur.
Doch auch die Herausforderungen dieser Zeit werden nicht verschwiegen: Bereits ab dem 3. Jahrhundert mussten sich die Bewohner gegen Angriffe germanischer StĂ€mme schĂŒtzen. Ovilava wurde durch eine Stadtmauer mit vorgelagerten GrĂ€ben gesichert. Trotz dieser MaĂnahmen fĂŒhrten wirtschaftliche Krisen, die Hunneninvasionen und die Völkerwanderung letztlich im 5. Jahrhundert zum Zusammenbruch des Weströmischen Reiches â und zum Niedergang der einst florierenden Stadt.
Die Römerzeit in Wels ist ein eindrucksvolles Kapitel, das im Museum anschaulich dargestellt wird. Wer sich fĂŒr Antike, ArchĂ€ologie oder die Geschichte Oberösterreichs interessiert, sollte diesen Teil der Ausstellung nicht verpassen.


