Wels testete Schulessen
Insgesamt haben die âMystery-Eaterâ fĂŒnf Ausspeisungsstandorte besucht und dort auch mit den Kindern gegessen. Der Speiseplan wird wĂ€hrend der Testphase als âimmer sehr abwechslungsreichâ bezeichnet. Auch das Fazit hinsichtlich Geschmack fĂ€llt durchaus positiv aus. Wörtlich heiĂt es im Endbericht: âIn allen Schulkantinen war fĂŒr mich das Essen okay bis sehr gut. Schlecht habe ich ĂŒberhaupt nirgends gegessen. (...) Dass das Essen gut ankommt, durfte ich am eigenen Leib miterleben. Einige der Kinder haben sich nachgenommen.â Dem Personal der Firma Sodexo wird bescheinigt, gut eingeschult und freundlich zu den Kindern und Lehrern zu sein.
Kritischer fĂ€llt das Urteil bei den NĂ€hrstoffen aus: Diese, so heiĂt es, lĂ€gen zwar auf den ersten Blick sehr nahe am Optimum (Ăsterreichischer ErnĂ€hrungsbericht 2012: Maximal 35 Prozent Energie aus Fett, 52 Prozent aus Kohlehydraten und rund 13 Prozent aus EiweiĂen). Geht man jedoch ins Detail, so sind dabei die âungesĂŒnderenâ NĂ€hrstoffarten (tierische statt pflanzlicher Fette und EiweiĂe sowie einfache statt komplexer Kohlenhydrate) jeweils in der Mehrheit. Zudem wird ein zu geringer Anteil an Ballaststoffen bemĂ€ngelt.
Sehr deutliche Worte findet der Bericht im Bereich der Nachhaltigkeit: âDie RegionalitĂ€t ist mit einem Lieferweg von ca. 1.000 Kilometern nicht gegeben, die SaisonalitĂ€t erkennt man am Speiseplan auch nicht.â Das Zertifikat âgesunde KĂŒcheâ fĂŒr die Firma Sodexo sei daher zu hinterfragen.
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âĂber Geschmack lĂ€sst sich bekanntlich nicht streiten. Anders sieht es bei der QualitĂ€t aus. Es ist mir deshalb ein Anliegen, dass die QualitĂ€t und auch die Nachhaltigkeit des Schulessens weiter verbessert werden.â
Stadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, MBA: âDas Ergebnis bescheinigt dem Essen in den Schulkantinen der Welser Ganztagsschulen eine gute QualitĂ€t, macht aber auch deutlich, dass Geschmack sehr individuell ist. Wir werden weiterhin auf die QualitĂ€t achten. Unser gemeinsames Ziel ist eine Verbesserung der RegionalitĂ€t der verarbeiteten Produkte und des Bioanteils. Um das zu erreichen, wĂ€re die Errichtung einer neuen stĂ€dtischen ZentralkĂŒche fĂŒr die Versorgung aller pĂ€dagogischen Einrichtungen sicher die zielfĂŒhrendste Lösung.â