Welser Pollheimerpark erhÀlt ein neues Gesicht
Geplante MaĂnahmen
Der Pollheimerpark ist bereits jetzt ein wichtiger innerstĂ€dtischer GrĂŒnraum. Nun soll ihn das vorliegende Konzept attraktiver machen.
Wesentliches Element ist ein grĂŒner Sichtschutz zur PollheimerstraĂe, der die AufenthaltsqualitĂ€t im Park spĂŒrbar erhöhen wird. Weiters wird ein von Nord nach SĂŒd gehendes durchgĂ€ngiges Wegenetz das Spazieren im Park auf der gesamten LĂ€nge ermöglichen. Neben diesem Hauptweg wird ein weiterer Weg vom Ledererturm entlang der Stadtmauer bis zur RingstraĂe fĂŒhren.
Ebenfalls neu angelegt werden zwei PlÀtze im Park. Im Mittelteil entsteht ein zentraler Platz mit einem rund sechs Meter langen und rund 2,5 Meter breiten Brunnen. Im Nordteil wird das dort befindliche Denkmal durch das Anlegen eines neuen Platzes hervorgehoben. Beide PlÀtze bieten den Besuchern Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen.
Auch entlang der Wege wird der Park mit neuen Sitzgelegenheiten ausgestattet. Als weitere Highlights dienen Blumenbeete mit Wechselflor und Staudenschmuckbeete, die dem Pollheimerpark ein besonderes Flair geben werden. Der Baumbestand im Park wird erhalten und um drei neue BÀume entlang der Promenade ergÀnzt.
Das im Zuge der Planungen erarbeitete neue Beleuchtungskonzept sieht einerseits die Beleuchtung des Wegenetzes vor. DarĂŒber hinaus werden zukĂŒnftig auch die Stadtmauer, die DenkmĂ€ler und der Brunnen in ein angenehmes Licht gerĂŒckt.
Die Kosten fĂŒr die MaĂnahmen zur Attraktivierung des Pollheimerparks betragen rund 585.000 Euro, ein FĂŒnftel davon entfĂ€llt auf Eigenleistungen stĂ€dtischer Dienststellen (z.B. StadtgĂ€rtnerei).
Entstehungsgeschichte des Pollheimerparks
Im Zuge der AuffĂŒllung des Stadtgrabens und der Errichtung der RingstraĂe kam es bereits im Jahr 1882 zur Anpflanzung von BĂ€umen auf dem von der Stadtgemeinde regulierten Platz vor dem Schloss Polheim durch den Welser Verschönerungsverein. 1887 genehmigte die Stadt eine Gartenanlage, die nach den PlĂ€nen von BĂŒrgermeister Dr. Johann Schauer gestaltet wurde und 1889 den Namen âPolheimer Anlageâ bekam. Der Park erhielt dem Zeitgeschmack entsprechend geschwungene Wege und Rondeaus. Auch ein âKindertummelplatzâ wurde errichtet. Eine durchgehend vorgesetzte Baumreihe umgab den Platz, wobei Richtung PollheimerstraĂe nochmals ein breiter Gehweg vorgelagert wurde.
Um 1930 erfolgte eine gröĂere Umgestaltung des Parks, welche die Pflege der Anlage vereinfachte. Gleichzeitig wurde damit begonnen, den Park mit DenkmĂ€lern â Details dazu siehe weiter unten â zu bereichern.
1999 wurde die Parkanlage nach PlÀnen von Dr. Paulus Wahl (Stadtplanung Wels) umgestaltet. Der Anteil der WegeflÀchen wurde verringert und ein neuer, sonnenexponierter Platz vor dem reaktivierten Durchgang in die Freiung angelegt.
DenkmÀler im Pollheimerpark
Dragonerdenkmal
Zur Erinnerung an das Dragonerregiment Nr. 4 wurde im Jahr 1928 nach dem Entwurf des akademischen Malers und Bildhauers Ludwig Koch ein Denkmal errichtet. Die feierliche EnthĂŒllung fand am 7. Oktober 1928 statt. WĂ€hren der NS-Zeit wurde das Denkmal abgebaut, bevor es 1951 wiedererrichtet wurde.
Gedenktafel fĂŒr die Welser WiderstandskĂ€mpfer
Am 28. April 1946 wurde im Pollheimerpark an der Stadtmauer eine Gedenktafel des KZ-Verbands mit der Aufschrift âFĂŒr Ăsterreichs Freiheit und UnabhĂ€ngigkeit gaben ihr Lebenâ enthĂŒllt. Darauf wird der 28 namentlich genannten Welser gedacht, die ihren Widerstand gegen den Nationalsozialismus mit dem Leben bezahlt haben. Ein Teil der âWelser Gruppeâ war im KZ Mauthausen am 28. April 1945 â genau ein Jahr vor der EnthĂŒllung der Gedenktafel â vergast worden.
KZ-Denkmal âDen Opfern fĂŒr die Freiheit Ăsterreichsâ
Im Jahr 1947 schrieb die Stadt Wels einen Preis fĂŒr die Gestaltung eines KZ-Denkmals aus. Damit sollte an die Opfer des österreichischen Widerstands gegen das NS-Regime â besonders an jene Mitglieder der âWelser Gruppeâ, die noch am 28. April 1945 auf Befehl von Gauleiter August Eigruber im KZ Mauthausen vergast worden waren â erinnern. Der Preis fĂŒr die Gestaltung ging an den Linzer Bildhauer Josef Scheiblhofer, der das erste Keramikdenkmal Mitteleuropas schuf. Es wurde im April 1949 an seinem jetzigen Standort im Pollheimerpark von BĂŒrgermeister Franz GrĂŒttler feierlich enthĂŒllt.
Mahnmal fĂŒr die jĂŒdischen BĂŒrger von Wels
Im Auftrag der Stadt schuf der KĂŒnstler Sepp Auer eine groĂe Gedenktafel als Mahnmal fĂŒr die jĂŒdischen BĂŒrger von Wels. Diese wurde am 21. November 1995 vorerst am Tiefgaragenabgang Kaiser-Josef-Platz/BĂ€ckergasse enthĂŒllt. Weil dort ein wĂŒrdiges Umfeld fehlte, wurde das Mahnmal verlegt und neu gestaltet: Seit 9. November 2004 steht es â nach einem Entwurf des damaligen Stadtbaudirektors Dipl.-Ing. Karl Pany nun von 15 schmalen SĂ€ulen getragen â im Pollheimerpark.
Zitate
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âParkanlagen sind die Visitenkarten einer Stadt. Es freut mich deshalb besonders, dass wir unseren Masterplan kontinuierlich umsetzen. Das Konzept zur Neugestaltung des Pollheimerparks berĂŒcksichtigt alles, was eine innerstĂ€dtische Erholungsoase braucht: Viel GrĂŒn, einen schönen Brunnen und eine tolle Beleuchtung.â
Innenstadtreferentin VizebĂŒrgermeisterin Christa Raggl-MĂŒhlberger: âParkanlagen bestimmen in wesentlicher Form die LebensqualitĂ€t einer Stadt. Mit der Neugestaltung des Pollheimerparks setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt, die GrĂŒnflĂ€chen der Innenstadt zu attraktivieren, zu verbessern und die AufenthaltsqualitĂ€t zu steigern.â