Rabl: "Wels ist finanziell kerngesund. Das Vermögen der Stadt betrÀgt 657 Mio. Euro."
Am Montag, 14. Dezember wurde dem Gemeinderat die Eröffnungsbilanz zur Beschlussfassung vorgelegt. Der Beschluss wurde einstimmig angenommen.
Bislang wurde der Haushalt in eine ordentliche und auĂerordentliche Gebarung aufgeteilt. Durch die Verordnungs-Novellierung wird der Haushalt nun in drei Komponenten gegliedert, in einen Ergebnis-, Finanzierungs- und Vermögenshaushalt. Das bedeutet sowohl fĂŒr den Voranschlag als auch fĂŒr den Rechnungsabschluss einen neuen Aufbau und neue Inhalte.
Der Finanzierungshaushalt liefert Informationen zur LiquiditĂ€t und zur Finanzierung des Gesamthaushalts, der Ergebnishaushalt stellt den Aufwand (Wertverbrauch) und den Ertrag (Wertzuwachs) dar und im Vermögenshaushalt wird Ă€hnlich einer Bilanz das gesamte Vermögen den Fremdmitteln (Schulden, RĂŒckstellungen, Verbindlichkeiten) gegenĂŒbergestellt.
Einen wesentlichen Bestandteil der Aktiva bildet das Sachanlagevermögen in Höhe von 435,2 Mio. Euro. Dazu zĂ€hlen unter anderem GrundstĂŒcke, GebĂ€ude, Infrastruktur, Parks und GrĂŒnflĂ€chen, StraĂenbauten, KulturgĂŒter etc. 160,3 Mio. Euro machen die Beteiligung der Stadt Wels aus. Das kurzfristige Vermögen belĂ€uft sich auf 45,6 Mio. Euro. Dazu zĂ€hlen die kurzfristigen Forderungen, VorrĂ€te und liquide Mittel wie Kassen- und Bankguthaben.
Die Differenz zwischen Aktiva und den einzelnen Passivposten ergibt das Nettovermögen, vergleichbar mit dem Eigenkapital bei Unternehmen. Inklusive der InvestitionszuschĂŒsse belĂ€uft sich dieses bei der Stadt Wels auf 165,1 Mio. Euro, das sind 25,1 Prozent des Gesamtvermögens. Dieser Wert kommt zustande, da Wels von dem Wahlrecht zur Bildung der PensionsrĂŒckstellung mit 421,1 Mio. Euro Gebrauch gemacht hat. Ohne diese RĂŒckstellung wĂŒrde das Eigenkapital bzw. Nettovermögen 89,3 Prozent betragen. Andere StĂ€dte wie Linz oder Steyr haben von diesem Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht. Ein Bestandteil des Nettovermögens sind auch die HaushaltsrĂŒcklagen mit 40,7 Mio. Euro â das zeigt, dass die Stadt fĂŒr die finanzielle Herausforderung durch die Corona-Krise gut gerĂŒstet ist.
Positiv entwickelt haben sich die Darlehensschulden auf der Passiva-Seite, diese liegen per 1.1.2020 bei nur mehr 21,8 Mio. Euro, und haben sich im Laufe des Jahres 2020 nochmals auf 15,2 Mio. Euro reduziert.
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âDurch die Umstellung von der Kameralistik zur neuen VRV ist ein besserer Ăberblick ĂŒber die Vermögenslage der Stadt möglich. Hervorzuheben ist die positive Vermögensentwicklung der letzten Jahre, die insbesondere auch mit einem Abbau der Schulden in Höhe von rund 55 Mio. Euro Hand einher geht. Wels ist finanziell kerngesund. Das verschafft uns in diesen schwierigen Zeiten ausreichend finanziellen Spielraum.â