Masterplan Parkanlagen: AufenthaltsqualitÀt und Klimaschutz
Welser GrĂŒnraum: Zahlen und Fakten
Die öffentlichen Welser GrĂŒnrĂ€ume prĂ€sentieren sich in mehrerlei Hinsicht sehr unterschiedlich: 84 Prozent der Parks sind kleiner als 10.000 Quadratmeter, es gibt aber auch AusreiĂer nach oben, wie etwa die Freizeitanlage Wimpassing mit rund 220.000 Quadratmetern. In 37 der 50 Parks gibt es SpielplĂ€tze, in einigen stehen Sporteinrichtungen zur VerfĂŒgung. Manche der GrĂŒnanlagen zeichnet eine besondere Attraktion (z. B. Tiergarten) oder eine besondere historische Bedeutung (z. B. Volksgarten) aus. Neben dieser Funktion als Aufenthalts- und Kommunikationsorte fĂŒr den Menschen dienen die Welser Parks auch als Lebensraum fĂŒr zahlreiche Tiere und Pflanzen und prĂ€gen das Stadtbild. Zudem haben sie eine positive Auswirkung auf Klima und LuftqualitĂ€t.
Zwischenstand Masterplan
Eine Evaluierung der Umsetzung des Masterplans durch die zustĂ€ndige Dienststelle StadtgĂ€rtnerei zeigt folgendes Bild: Momentan sind 28 Prozent der 50 Parkanlagen attraktiviert. Anrainer und interessierte BĂŒrger konnten ihre Ideen bei sogenannten ParkwerkstĂ€tten einbringen. Beispiele dafĂŒr sind der Volksgarten und verschiedene Stadtteilparks (z. B. EibenstraĂe oder BöhmerwaldstraĂe). Runderneuert prĂ€sentieren sich die drei Multisportanlagen in den Parkanlagen KarpatenstraĂe, Haidlweg und FichtenstraĂe. Weitere Neuerungen im Sport- und Bewegungsbereich sind etwa der Fitness-Parcours am Reinberg und die Disc Golf-Anlage im Park AlbrechtstraĂe (Kooperation mit dem Post SV).
Weitere 22 Prozent befinden sich in Bearbeitung. Dabei handelt es sich etwa um die Stadtteilparks in der BillrothstraĂe (âFriedensparkâ Gartenstadt â vorerst ohne Erweiterung Richtung Ex-FC Wels-Stadion, siehe Abschnitt âNeue Parks fĂŒr Welsâ) und in der SandwirtstraĂe in der Neustadt. Die Fertigstellung wird laut StadtgĂ€rtnerei jeweils Ende 2019 beziehungsweise Anfang 2020 erledigt sein. 50 Prozent der Projekte sind schlieĂlich noch offen. Darunter befinden sich mehrere Parkanlagen in der Innenstadt (darunter der Pollheimerpark) sowie in den Stadtteilen (etwa die Freizeitanlage Wimpassing sowie die Parks SimonystraĂe und HaidestraĂe).
Die restliche Umsetzung des Masterplans soll laut Dienststelle StadtgĂ€rtnerei nach den kommenden sechs bis acht Jahren abgeschlossen sein. Diese SchĂ€tzung ergibt sich aus der beabsichtigten Beibehaltung der bisherigen Sanierungsfrequenz von rund fĂŒnf Parkanlagen pro Jahr, der Umsetzung anderer MasterplĂ€ne (Tiergarten, Friedhof, StadtbĂ€ume), neuen Aufgaben in der GrĂŒnraumplanung sowie der geplanten Neuerrichtung weiterer Parks (siehe unten). Bisher wurden in die Umsetzung mehr als 1,0 Mio. Euro investiert, heuer sind es mehr als 500.000 Euro. In den kommenden Jahren ist die Umsetzung fĂŒr 2020 und 2021 mit jĂ€hrlich insgesamt rund 350.000 Euro dotiert, danach mit 150.000 Euro pro Jahr.
Neue Parks fĂŒr Wels
Dazu kommen rund 770.000 Euro fĂŒr Neuanlagen: Aus KlimaschutzgrĂŒnden und zur weiteren Erhöhung der AufenthaltsqualitĂ€t fĂŒr die BĂŒrger sollen in den kommenden Jahren im Stadtgebiet rund 19.300 Quadratmeter zusĂ€tzliche öffentliche GrĂŒnflĂ€chen entstehen. Auch hier konnten Betroffene und Interessierte bei ParkwerkstĂ€tten VorschlĂ€ge einbringen beziehungsweise können dies noch tun. Fest stehen bereits folgende Anlagen:
âą In der Laahen wird 2020 und 2021 auf einem rund 8.400 Quadratmeter groĂen GrundstĂŒck sĂŒdöstlich der Pfarre analog zu deren Namen der Franziskus-Park errichtet.
âą Rund um den seit einem Jahr fertigen Jugendtreff NoitzmĂŒhle entsteht der 7.700 Quadratmeter groĂe Park FichtenstraĂe, den die Jugendlichen auch fĂŒr FreizeitaktivitĂ€ten an der frischen Luft nutzen können. Die dortige Multisportanlage (âFun-Courtâ) ist bereits benutzbar.
âą Beim Friedenspark erfolgt die vorgesehene ParkvergröĂerung um fast 5.500 Quadratmeter samt Schaffung von Ballspielmöglichkeiten erst mit der Bebauung der FlĂ€che durch die Welser HeimstĂ€tte. Einstweilen trainiert und spielt im dort noch bestehenden frĂŒheren FuĂballstadion der Eintracht und dann des FC Wels der American Football-Verein Huskies Wels.
Welser BĂ€ume auf einen Blick
Seit 2016 hat die StadtgĂ€rtnerei im Stadtgebiet rund 450 BĂ€ume neu gepflanzt und damit einen Beitrag zur verstĂ€rkten KĂŒhlung des Stadtgebietes vor allem im Sommer geleistet. GroĂer Wert liegt dabei auf der KlimabestĂ€ndigkeit, weshalb nun robuste Arten, wie etwa Rot-Ahorn, Silber-Linde oder Hopfen-Buche zum Einsatz kommen. Der GroĂteil der momentan rund 9.000 von den StadtgĂ€rtnern betreuten BĂ€umen besteht (noch) aus weniger âklimafittenâ Arten, wie etwa Linde, Ahorne (vorwiegend Spitzahorn) und Birke. Die Standorte liegen vorwiegend in Parkanlagen und neben StraĂen, zudem in KindergĂ€rten, Schulen, Altenheimen, am Friedhof, im Tiergarten etc.
Ein Ăberblick ĂŒber die im Eigentum der Stadt befindlichen BĂ€ume ist â samt Zusatzinformationen â auf dem digitalen Stadtplan unter https://wels.map2web.eu > Inhaltsverzeichnis > Energie und Umwelt > Baumkataster ersichtlich. Die Liste wird von der StadtgĂ€rtnerei laufend ergĂ€nzt. Einen Link zum Stadtplan gibt es auch auf www.wels.gv.at auf der Startseite. Vorgesehen ist, die Bestandsentwicklung der StadtbĂ€ume ebenfalls in einem Masterplan festzulegen. Ziel ist, den Welser Baumbestand nachhaltig klimafit zu machen.
Baumpate werden!
Baumpatenschaften gibt es in Wels bis dato zwei: 2018 erhielt Margit Sandig (geborene Weinmann) von ihrer Tochter Isabel zum runden Geburtstag eine Patenschaft fĂŒr einen Rotlaubigen Spitz-Ahorn (âBlutahornâ). Dieser steht in der NĂ€he der ehemaligen Landesfrauenklinik (und nunmehrigen Polizeischule), in der ihre Mutter geboren wurde. Ebenfalls 2018 schenkte Hansjörg Wanik (GösserbrĂ€u) der Stadt eine Rot-Eiche fĂŒr den Volksgarten.
Um die BĂŒrger verstĂ€rkt ins Boot zu holen, gibt es von der StadtgĂ€rtnerei nun folgende Ăberlegung fĂŒr eine Forcierung von offiziellen Patenschaften fĂŒr BĂ€ume (vorbehaltlich eines Gemeinderatsbeschlusses und einer zivilrechtlichen Vereinbarung, auch Beete oder ParkbĂ€nke könnten auf Ă€hnliche Weise unterstĂŒtzt werden):
âą Der Baumpate bezahlt einmalig einen Betrag von 500 Euro. Damit sind anteilig die Kosten fĂŒr die Pflanzung und Anwuchspflege eines Stadtbaumes im Welser Stadtgebiet abgedeckt.
âą Die Patenschaft wird mit einer Plakette am Baum kundgemacht und im digitalen Baumkataster eingetragen. AuĂerdem bekommt der Pate eine Urkunde.
âą Sollte ein Baum â aus welchem Grund auch immer â ausfallen, wird eine Ersatzpflanzung vorgenommen. Diese ist fĂŒr den Baumpaten mit keinen Kosten verbunden.
Traum(n)platz am Fluss
Ein wichtiger Beitrag zur weiteren Attraktivierung der Welser GrĂŒnrĂ€ume ist auch der im Gemeinderat am Montag, 14. Oktober einstimmig beschlossene âTraunplatzâ am Flussufer in der Schafwiesen (Stadtteil Pernau, Wels-Ost). Mit dem im heurigen Juli vorgestellten Projekt möchten die Stadt und ihre Umlandgemeinden das Angebot rund um den Traunfluss verbessern und unter einen roten Faden stellen. Im konkreten Fall soll die bestehende BMX-Anlage mit einem ĂŒberdachten Rastplatz, einem Kleinkinderspielplatz mit Sand- und Wasserelementen und einem Abenteuerspielplatz im Gehölz- und Böschungsbereich erweitert werden. Das Ziel ist ein wetterfester Rastplatz mit vielseitigen Aktiv- und Spielmöglichkeiten.
Der Rastplatz soll ein Ort fĂŒr Radfahrer, Spaziergeher, Walker, Eltern etc. sein, um Energie zu tanken, KrĂ€fte zu sammeln und den Wasservorrat aufzufĂŒllen. Gleich nebenan können Kinder bis acht Jahre im Kinderspielbereich durch Kurbeln, Pumpen oder Schaufeln Sand und Wasser in Bewegung bringen. Der erhöhte Abenteuerspielplatz bietet viel Platz fĂŒr unterschiedliche Schwing- und Kletterelemente. Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre können sich dort auf der bestehenden BMX-Bahn austoben.
Der Standort bietet mehrere Vorteile: Es sind Trinkwasserleitungen in der NĂ€he vorhanden, und die Stadt ist bereits EigentĂŒmerin der benötigten FlĂ€chen. Durch die Lage am Traunradweg beziehungsweise Treppelweg sollte neben den OrtsansĂ€ssigen auch genĂŒgend âLaufkundschaftâ vorhanden sein. Die Gesamtkosten betragen rund 200.000 Euro.
Zitate
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âNatur in unserer Stadt steigert nachhaltig die LebensqualitĂ€t. Zudem sorgen BĂ€ume und GrĂŒnflĂ€chen fĂŒr KĂŒhlung und Verdunstung, dĂ€mpfen den LĂ€rm und reinigen die Luft. Kurz: Sie tragen enorm zum Klimaschutz bei. Deshalb mĂŒssen unsere GrĂŒnflĂ€chen nicht nur erhalten, sondern weiter ausgebaut werden.â
Umweltreferentin VizebĂŒrgermeisterin Silvia Huber: âDerzeit wird in Wels so viel wie noch nie zuvor in die GrĂŒnflĂ€chen investiert. Als Umweltreferentin ist mir dieser Beitrag zur LebensqualitĂ€t der Bevölkerung und zum Klimaschutz sehr wichtig!â
Bildhinweise: Privat (Park AlbrechtstraĂe Discgolf) beziehungsweise Stadt Wels (ĂŒbrige Fotos). Bei Nennung Abdruck jeweils honorarfrei.