Immer mehr SchĂŒler angezeigt
Im Schuljahr 2017/ 18 waren es lediglich 3 Anzeigen. Grund dafĂŒr war die Novelle zum Schulpflichtgesetz, die erst im September 2018 in Kraft getreten ist. Davor kam es erst zu einer VerwaltungsĂŒbertretung nachdem ein umfangreicher FĂŒnf-Stufen-Plan â bestehend aus GesprĂ€chsrunden aller Beteiligten - durchgefĂŒhrt wurde.
Seit 01.09.2018 liegt bei ungerechtfertigtem Fernbleiben der SchĂŒler an mehr als drei aufeinanderfolgenden- oder nicht aufeinanderfolgenden Schultagen eine VerwaltungsĂŒbertretung vor und es besteht Anzeigepflicht.
Je nach Schwere der Pflichtverletzung hebt die Bezirksverwaltungsbehörde eine Geldstrafe bis zu 440 Euro ein. Wird diese Geldstrafe nicht bezahlt, kommt es zu einer Ersatzfreiheitsstrafe. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Kinder mehrere Tage vor Ferienbeginn unentschuldigt nicht mehr zur Schule kommen oder erst Tage spÀter nach Schulbeginn wieder am Unterricht teilnehmen. Tendenz steigend.
Insgesamt 4.323 SchĂŒler gehen derzeit in die Welser Pflichtschulen. (Volksschule: 2.475, Neue Mittelschule: 1.550, ISZ: 154 und Polytechnische Schule: 144) Von den 365 Tagen im Jahr findet an 180 Tagen Unterricht statt. (Nicht miteingerechnet sind Sport- bzw. Projektwochen oder Lehrerkonferenzen.) 185 Tage im Jahr sind unterrichtsfrei. Pro Schuljahr darf jedes Kind einmalig fĂŒnf Tage wĂ€hrend des Schuljahres, mit Erlaubnis der zustĂ€ndigen Schulleitung, dem Unterricht fern bleiben. Voraussetzung dafĂŒr ist, dass diese fĂŒnf Tage nicht dafĂŒr genutzt werden, um die Ferien zu verlĂ€ngern.
Ab dem Schuljahr 2020/ 2021 werden die verpflichtenden Herbstferien erstmals umgesetzt, sie sollen kĂŒnftig zwischen dem 26. Oktober und 2. November liegen. Die BefĂŒrchtung, dass auch diese Ferien von vielen unrechtmĂ€Ăig verlĂ€ngert werden, ist groĂ.
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âDas Recht auf Bildung ist eines der gröĂten und wichtigsten Errungenschaften unserer Zeit. Bildung ist zudem eines unserer wesentlichsten Zukunftsthemen. Wer die Schulpflicht mit FĂŒssen tritt, muss bestraft werden. ZukĂŒnftig haben die Eltern auf eigene Kosten dafĂŒr Sorge zu tragen, dass die Fehlstunden nachgeholt werden. â
StadtrĂ€tin Margarete Josseck-Herdt: âDie Zahl der Schulverweigerer nimmt immer mehr zu. Dieser Trend muss dringend gestoppt werden. SchulschwĂ€nzen ist kein Kavaliersdelikt.â