Bundesrechnungshof lobt Sprachförderung in Wels
Vom Bundesrechnungshof wurden nun die BundeslĂ€nder Ober- und Niederösterreich sowie die StĂ€dte Wels und Schwechat im Zeitraum von 2016 bis 2019 geprĂŒft. Fest steht, dass sich KindergĂ€rten zunehmend zu Bildungseinrichtungen weiterentwickeln. Als Ort der frĂŒhen Sprachförderung sind sie somit fĂŒr einen nachhaltigen Bildungserfolg ausschlaggebend.
Aktuell werden in der Stadt Wels 964 von insgesamt 1.334 Kindern sprachgefördert, das sind rund 72 Prozent aller Kindergartenkinder.
Aus dem Gutachten geht weiters hervor, dass die Stadt ab dem Kindergartenjahr 2016/17 verstĂ€rkt PĂ€dagoginnen ausschlieĂlich fĂŒr die Sprachförderung einsetzt. Derzeit sind rund 40 SprachpĂ€dagogen in den stĂ€dtischen KindergĂ€rten im Einsatz. Die Qualifikationsanforderungen gehören in Oberösterreich mit Abstand zu den höchsten in ganz Ăsterreich.
Aufgrund der zahlreichen Industriebetriebe gibt es in Wels eine sehr hohe Siedlungsdichte (zweithöchste Dichte hinter Wien) und eine ĂŒberdurchschnittliche Zahl an Kindern mit Migrationshintergrund. Insgesamt kann man von 42 Muttersprachen ausgehen, die in den Welser KindergĂ€rten vertreten sind.
Positiv erwĂ€hnt wurde vom Rechnungshof das âĂbergabeblattâ, das den VolksschulpĂ€dagogen beim Wechsel in die Volksschule ĂŒbergeben wird. Diese BESK-Ergebnisse (Sprachstandfeststellungen) ermöglichen einen raschen Ăberblick ĂŒber die Sprachkenntnisse der Kinder.
Erkannt wurde auch, dass eine Optimierung der Schnittstellen zwischen KindergÀrten und Schulen sinnvoll wÀre. Die Stadt Wels sieht hier einen dringenden Handlungsbedarf beim Gesetzgeber. In Wels sind dazu Vernetzungstreffen zwischen Kindergarten- und SchulpÀdagogen geplant.
Kritisch beurteilt der Rechnungshof, dass die ZuschĂŒsse fĂŒr die frĂŒhe sprachliche Förderung erst im Folgejahr zur Auszahlung gelangen. Das bedeutet, dass die Gemeinden die gesamten Kosten vorschieĂen mĂŒssen.
BĂŒrgermeister Dr. Andreas Rabl: âJe frĂŒher mit dem Erlernen einer Zweitsprache begonnen wird, umso besser fĂŒr die Kinder. Der Erfolg gibt uns Recht. Allerdings muss es gelingen, die Eltern mehr in die Verantwortung zu nehmen und die Sprachförderung auch an den Schulen weiter auszubauen. Nur so erhalten die Kinder eine langfristige Chance auf einen erfolgreichen Bildungs- und Berufsweg.â
Generationen-StadtrĂ€tin Margarete Josseck-Herdt: âSprachliche Förderung gehört zu den Kernaufgaben der Kinderbetreuung. Es freut mich, dass der Rechnungshof der Stadt Wels ein gutes Zeugnis ausgestellt hat. GroĂer Dank gebĂŒhrt allen Mitarbeiterinnen der KindergĂ€rten, die mit groĂem Engagement die Kinder unterrichten.â